Frage an Eugen Engel von Stefan M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Engel,
wie kann man Ihrer Ansicht nach den Süden Sachsen-Anhalt die Strukturen verbessern? Ist eine Etablierung einer Berufsakademie denkbar? Oder einer anderen Bildungseinrichtung. Wie sind da ihre Ideen und Pläne, falls Sie in den Landtag einziehen würden?
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich freue mich, dass Sie die Plattform abgeordnetenwatch.de nutzen um an die Kandidaten/innen heranzutreten. Ihre erste Frage ist schwierig zu greifen. Sie fragen Verbesserung der Strukturen im Süden Sachsen-Anhalts. Davon ausgehend, dass Sie allgemein die Bildungsstrukturen meinen, fällt es leicht zu antworten.
Die Etablierung einer Bildungsakademie in Zeitz ist nicht nur vorstellbar, sondern in greifbarer Nähe. Voran gehend folgende Aussage: In Sachsen-Anhalt gibt es bisher weder staatliche Berufsakademien, bzw. staatlich anerkannte in privater Trägerschaft, auf der Grundlage entsprechender Berufsakademie- bzw. Hochschulgesetze. Das muss im Sinne einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt geändert werden.
Über eine Partnergesellschaft in Zeitz, will sich die Private Fachhochschule Göttingen etablieren. Alle Fernstudiengäge sind akkreditiert und staatlich anerkannt. Ich hege die Hoffnung, dass es 2011 losgehen kann. Es wird auch meine Aufgabe sein diesen Prozess zu beschleunigen. Es werden ökonomische Studiengänge geboten, Studium in Etappen und Studium ohne Abitur. Weitere Studiengänge sind sicher möglich. Denke ich an die industrielle- und landwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur unserer Region: Lebensmittelerzeugende Industrie, Braunkohle, Energiewirtschaft, Logistik. Eben eine Region mit Geschmack und Energie!
Was möhten wir für unsere Region damit erreichen? Bildung, Erwerbslosigkeit und Demographie sind mittelbar voneinander abhägige Faktoren. Bildung hebt den eigenen Qualifizierungsanspruch, Betriebe können regional auf qualifiziertes Personal zurückgreifen, Abwanderung könnte gesenkt werden. Sicherlich sind die komplexen Zusammenhänge nicht in einem Satz erklärbar. Doch in dieser Kette sind diese positiven Effekt für unsere Region sehr gut denkbar. Wichtige Vorraussetzung für den Erfolg der Berufsakademien ist die hochschulrechtliche Gleichstellung mit Abschlüssen von Hochschulen in anderen Bundesländern.
Wie aktuell berichtet, ist erstmal ein höherer Zuzug nach Sachsen-Anhalt als Abwanderung zu verzeichnen. Insbesondere nach Halle und Magdeburg, vornehmlich durch Studenten und Studentinnen. Bildung bewegt Menschen, Bildung ist ein Wirtschaftsfaktor, Bildung ist eine Lebensader!
In der Dualität von Theorie und Praxis der BA-Studiengänge sehe ich kurz gefasst folgende Vorteile: Neben wissenschaftsorientierten Ausbildung gibt es einen hohen Praxisbezug, direkter Einbezug der Wirtschaft in die Gestaltung der Studiengänge, Konzeption besonders interessant für kleine und mittelständische Unternehmen, Positive Auswirkung gegen Fachkräftemangel und für Nachwuchsförderung, Hochschulbezogene Weiterbildung bis Promotion möglich.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
freundlicher Gruß
Ihr
Eugen Engel
Weitere Fragen an Eugen Engel
(...) Wir benötigen in unserer Region weiterhin Arbeitsangebote in Branchen die konjunkturellen Schwankungen nicht so stark ausgesetzt sind. Deshalb fordern wir regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken und weniger prekäre Arbeitsverhältnisse zu bilden. Wir benötigen dringen technologieorientierte Unternehmen in unserem Gebiet. (...)
(...) Damit auch ich in meiner täglichen Arbeit nicht immer wieder zu hören bekomme, dass mir junge Menschen sagen, sie entscheiden sich für Bayern und nicht für Sachsen-Anhalt, da für sie die Aussichten einer gesicherten Zukunft dort größer sind. (...)