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Frage von martin h. •

Frage an Erwin Lotter von martin h. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

seit 26. märz 2009 ist das übereinkommen der vereinten nationen für menschen mit behinderung in deuschland verbindlich.

Laut artikel 27 haben behinderte menschen das recht auf frei gewälte arbeit. wie sollen die behinderten an arbeit kommen?gibt es ein programm wie den menschen geholfen werden kann?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Haertle,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Frage nach der Arbeit ist für behinderte und nicht-behinderte Menschen in erster Linie eine Frage des Bildungsabschlusses. Für uns Liberale gilt: Bildung ist ein Bürgerrecht. Nur gute Bildung ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und befähigt zu einem freiheitlichen und selbstbestimmten Leben. Die FDP setzt sich deshalb für ein gerechtes Bildungssystem ein, das jedem den bestmöglichen Abschluss nach Leistung und Begabung ermöglicht.

Die inklusive Unterrichtung behinderter und nicht behinderter Kinder ist Leitbild für die FDP. Wer gemeinsam gelernt hat, wird dies auch für die Ausbildung nutzen können. Auch an den Hochschulen sind Bedingungen zu schaffen, die das Studium eines Menschen mit Behinderung zur Normalität werden lassen. Neben baulichen und anderen Maßnahmen setzen wir auf die verantwortliche Zusammenarbeit von Universitätsverwaltung, Hochschullehrern und Studenten, um Ideen zur individuellen Unterstützung zu entwickeln.

Die Möglichkeit zu arbeiten, idealerweise auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, gehört für die FDP zu den Kernbereichen gesellschaftlicher Teilhabe. Wo dies nicht möglich ist, sollten jedem Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Tätigkeit in einem Integrationsbetrieb oder einer Werkstatt angeboten werden. Die FDP sieht vor allem die Integrationsfachdienste in der Pflicht, ihre Personalstrukturen dahingehend zu qualifizieren, dass sie ihre Instrumente zur beruflichen Eingliederung voll ausschöpfen. Um die Teilhabe auf dem regulären Arbeitsmarkt zu erhöhen, gehören alle Sondervorschriften, die Menschen mit Behinderung eigentlich die Arbeit erleichtern sollen, vorurteilsfrei auf den Prüfstand. Es ist zu prüfen, ob diese Sondervorschriften behinderten Menschen die Annahme eines Arbeitsplatzes erleichtern oder eher erschweren. Darüber hinaus will die FDP neben der wichtigen Aufklärungsarbeit, dass Menschen mit Behinderung meist zuverlässige und hoch motivierte Arbeitnehmer sind, die Anreize für Unternehmen, Menschen mit Behinderungen einzustellen, wirksam erhöhen. Staatlicher Dirigismus führt nicht weiter. Gefragt sind individuelle Konzepte, die die berechtigten Interessen von Menschen mit Behinderung und denen der Arbeitgeber zusammenführen.

In der Jobvermittlung spricht sich die FDP für eine strikte Kommunalisierung aus. Gerade Menschen mit besonderen Vermittlungshindernissen sind darauf angewiesen, dass der Jobvermittler sowohl die infrage kommenden Arbeitgeber als auch die zu vermittelnden Arbeitnehmer persönlich gut kennen. Nur so lassen sich Jobsuchende und Arbeitgeber zusammenbringen und Einstellungshindernisse überwinden. Dabei müssen die Kommunen eng mit den Integrationsfachdiensten kooperieren.

Über Ihr Vertrauen am Sonntag würde ich mich freuen. Zweitstimme FDP.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Erwin Lotter