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Ernst-Wilhelm Rahe
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Frage von Jörg B. •

Frage an Ernst-Wilhelm Rahe von Jörg B. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Rahe,

Sie treten als Kandidat der SPD im Kreis Minden-Lübbecke zur Landtagswahl an.

Wie Sie sicherlich wissen, sind Schützenwesen und Jagd seit Generationen fest in Kultur und Gesellschaft verankert. Hier wird auf ehrenamtlicher Basis ein Beitrag zum kulturellen und breitensportlichen Leben unserer Gesellschaft sowie zielgerichtet Jugendarbeit geleistet. Den Heranwachsenden werden gesellschaftliche Werte vermittelt und es wird ihnen ein Bereich eröffnet in dem sie sich selbst erfahren und beweisen können. Die Jäger(schaften) leisten darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt. Allen gemein ist die Waffe als Sportgerät oder Handwerkszeug.

Trotz aller Verschärfungen seit 1976 gibt es jedoch weiterhin Kriminelle die illegale Waffen oder einfache Gegenstände für ihre Taten nutzen und "Amokläufer", die sich im Baumarkt, im Internet oder auf illegalen Pfaden ihre Tatmittel beschaffen. Keine der Verschärfungen ist bisher auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden; lediglich die Realität hat bewiesen, wie wirkungslos manche der im Eilverfahren eingeführten Verschärfungen sind.

Deswegen interessiert mich und sicher auch gleich gesinnte Bürger/Wähler, wie Sie über dieses Thema denken und wie Ihre Haltung gegenüber weiteren Verschärfungen ist. Werden Sie sich für den Erhalt von Schießsport und Jagd als gesellschaftlichem Element einsetzen und dadurch dem gesetzestreuen und mündigen Bürger/Wähler das Vertrauen entgegenbringen, das er verdient?

Für mich persönlich und sicherlich auch andere Bürger/Wähler ist Ihre Haltung zu diesem Thema Wahl entscheidend. Aus diesem Grunde würde ich mich über eine ausführliche, sach- und zielgerichtete Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Biesewinkel

Wahlkreisbetreuer
der Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. (FvLW e.V.)

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Biesewinkel,

zunächst einmal teile ich Ihre Auffassung, dass das Schützenwesen und die Jagd wichtige Beiträge zur kulturellen Identität unseres Landes sowie für die Jugendarbeit und den Umweltschutz leisten.
Ich selbst habe viele Jugendjahre in meinem heimischen Schützenverein verbracht - zwar nicht an der Schusswaffe, sondern an der Fanfahre. Das sind wichtige Gemeinschaftserfahrungen, die prägend sind für die Persönlichkeitsentwicklung.

Umso bedauerlicher finde ich es, wenn die "Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V." den guten Ruf der Schützenvereine und der Jäger für politische Individualinteressen missbraucht.

Ich bin in der Tat der Meinung, dass wir ein strenges Waffenrecht haben, das zwar nicht unbedingt weiter verschärft werden muss, dessen Einhaltung aber stärker durch unangemeldete Kontrollen überprüft werden sollte. Das dürfte für alle rechtschaffenden Jäger und Sportschützen kein Problem sein und sichert darüber hinaus das Image Ihrer Zunft.

Wenn die "Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V." offen dazu aufruft, die CDU/FDP-Koalition zu unterstützen, so mag sich die interessierte Öffentlichkeit hierzu eine eigene Meinung bilden.

Sie schreiben am 14. April in einer Mail an Ihre Mitglieder:
"Unserer Ansicht nach ist es für Waffenbesitzer in NRW unabdingbar, die Regierungskoalition aus CDU und FDP unabhängig der eigenen politischen Ausrichtung zu unterstützen. Nach einem möglichen politischen Wechsel in diesem Bundesland verschieben sich im Bundesrat die Mehrheitsverhältnisse. Dies kann und wird zu einer Blockadehaltung für alle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung führen."

Hierzu kann ich nur sagen: Sie haben in einer Hinsicht Recht: Deutschland braucht dringend ein soziales und gerechtes Nordrhein-Westfalen! Dies nocht zuletzt deshalb, um im Bundesrat die geplanten tiefen Einschnitte im Gesundheitssystem sowie weitere Steuergeschenke für Reiche und Hotelbesitzer zu Lasten des Gemeinwohls zu verhindern.

Ich hoffe, dass möglichst viele Wählerinnen und Wähler in NRW hierzu mit ihrer Stimme am 9. Mai ihren Beitrag leisten.

Mit freundlichen Grüßen
E.-Wi. Rahe