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Frage von Gerrit S. •

Wie stehen Sie zur Impfpflicht ??

Wer sich nicht impfen lässt, setzt die eigene Person vor den Schutz der gesamten Gesellschaft. Das ist die einheitliche Meinung in unserer Familie. Was die Impfpflicht betrifft, gibt es aber unterschiedliche Auffassungen.
Also: mit Wissen und Fakten überzeugen, auseinandersetzen oder eine Impflicht festlegen. Diese würde dann aber wohl eher die Widersprüche zum Impfen nur zuspitzen. Was meinen Sie??

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Antwort von
MLPD

Hallo Herr S.,

ich bin mit Ihnen und Ihrer Familie der Meinung, dass es bei der Impfung gegen covid-19 vor allem um den Schutz der ganzen Gesellschaft geht, wobei die Impfung auch jeden Einzelnen in einem hohen Prozentsatz schützt, zumindest vor schwerer Erkrankung oder Tod. Die wichtigste Methode, um zu der notwendigen hohen Impfquote in der Bevölkerung zu kommen, ist sicher eine verständliche Aufklärung, die mögliche sehr seltene Nebenwirkungen der Impfung auch nicht ausschließt. Sonst wird das Vertrauen untergraben. Diese Aufklärung und Überzeugungsarbeit betrifft nicht nur die medizinische Seite im engeren Sinn, sondern muss auch die Methode der Impfskeptiker und Impfgegener ins Visier nehmen.

Eine Impfpflicht z.B. für bestimmte Berufsgruppen hat nach meiner Überzeugung aber durchaus eine Berechtigung, um besonders von Covid gefährdete Personen oder Personen, die sich  selbst nicht impfen lassen können, zu schützen. Hier muss die Freiheit des Einzelnen zurückstehen hinter den Gesundheitsinteressen der Masse der Bevölkerung. Impfpflicht inm vielen Ländern (1874 wurde das erste Reichsimpfgesetz erlassen) hat z.B. weltweit die Pocken besiegt, die jährlich hunderttausende Todesopfer forderte. In den 1970er Jahren starb letztmalig ein Mensch an Pocken.

Ich bin allerdings dagegen, Impfungen durch sozialen Druck wie die Verweigerung der Lohnfortzahlung im Fall von Quarantäne zu erzwingen. Das könnte leicht das Tor öffnen, auch bei anderem "Fehlverhallten" wie Rauchen, gefährliche Sportarten, Übergewicht usw. soziale Leistungen zu kürzen, was von Arbeitgeberverbänden in der Vergangenheit schon vorgebracht wurde.

Grüße und viel Erfolg in der weiteren Überzeugungsarbeit!