Frage an Erhard Grundl von Thorsten K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Grundl,
aktuell leiden mehrere Schularten unter einem eklatanten Lehrermangel.
Grundschulklassen können nicht versorgt werden, per Sondermaßnahme "umgeschult" unterrichten Gymnasiallehrer an Grundschulen, Realschullehrer an Förderschulen etc. Darunter leidet sowohl die Qualität der Bildung als auch die betroffenen, nicht auf diese Aufgabe vorbereiteten Lehrkräfte.
Was gedenkt Ihre Partei dem in der nächsten Legislaturperiode entgegenzusetzen?
Herzliche Grüße.
Sehr geehrter Herr K.,
danke für die Frage!
Die Schulpolitik ist zwar in aller erster Linie Hoheitsaufgabe der Bundesländer, aber hier meine Meinung dazu: Von einem rigiden Pensionierungstop, wie er aktuell zu finden ist, halte ich trotz angespannter Personalsituation nichts. Sinnvoller wäre es, die junge Lehrer anzustellen, statt die Alten nicht gehenzulassen. Dazu braucht es natürlich konkrete Angebote für Realschul- und Gymnasiallehrer, die derzeit kaum langfristige Jobchancen haben. Um die Mittelschulen zu entlasten, würde ich die Integrationsklassen auf alle Schularten verteilen.
Kurzfristig wird keine Partei qualifizierte Lehrer aus dem Hut zaubern können. Auch meine Partei nicht. Trotzdem ist eine schnelle Aufstockung der finanziellen Mittel unvermeidlich, denn zum Beispiel durch multiprofessionelle Teams in den Klassen können Lehrer entlastet werden. Bereiche wie Sexualkunde oder ein Aktionstag zur Essstörungsprävention könnte auch von externen Experten gemacht werden. Außerdem muss die Lehrerbildung flexibler werden: Pädagogen der Sekundarstufe I wären an Mittel- und Realschulen sowie am Gymnasium einsetzbar, Lehrer der Sekundarstufe II an Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen.
Mit freundlichen Grüßen
Erhard Grundl