Frage an Erhard Grundl von Gerd L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Lex,

vielen Dank für Ihre Frage, die an mich weitergeleitet wurde!

Die Hauptschule hat in meinen Augen in ihrer herkömmlichen Form keine Zukunftschance. Viel entscheidender ist natürlich die Frage, wie schaffen wir es, dass die Schülerinnen und Schüler der heutigen Hauptschule gute Zukunftschancen haben. Durch die Einführung der sechs-stufigen Realschule hat die Bayerische Staatsregierung das Ausbluten der Hauptschule zur Restschule verursacht. Alle Bekenntnisse konservativer Politiker zur Hauptschule helfen den Hauptschülerinnen und Schülern nicht weiter, wenn sie sehen, dass ihre Chancen auf dem Lehrstellenmarkt deutlich hinter denen der Realschüler und Gymnasiasten liegen.
Die abnehmende Zahl an Hauptschülern erschwert schon jetzt die heimatnahe Beschulung. Dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Nach meiner Meinung stellt die Schaffung einer Gemeinschaftsschule den richtigen Ansatz für eine neue Bildungspolitik dar. Natürlich wird auch die Gemeinsachaftsschule keine "heile Welt" erzeugen können, doch ich bin überzeugt, dass sie die beste Antwort auf die Bildungsfragen der Zukunft ist.
Ausgestattet mit deutlich mehr finanziellen Mitteln und als gebundene Ganztagsschule angelegt, könnten die Kinder länger gemeinsam Lernen und voneinander profitieren. Leistungsstarke Schüler besuchen ab der 7. oder 9. Klasse fachspezifische Intensiv-Kurse. Es wird zukünftig für den Wohlstand in unserer Gesellschaft noch wichtiger sein, dass kein Talent vergäudet wird. Ein Kind, dass in den Fremdsprachen Probleme hat, kann in Mathe oder am Computer ein Ass sein. Ich glaube daher nicht, dass es gut ist, die Kinder am Ende der 4. Klasse auszusieben.

Mit freundlichen Grüßen
Erhard Grundl