Sehr geehrter Herr Eroglu, werden Sie sich für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur einsetzen?
Der Klimawandel schreitet voran, wir müssen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz der Natur ergreifen. Unsere Kinder und Enkelkinder müssen unser Land in einem guten Zustand vorfinden. Gesunde Natur ist Lebensgrundlage. Besonders auch für die Land- und Forstwirte, die ersten Betroffenen des Klimawandels, die vom Ertrag ihres Landes leben müssen.
Die Debatte über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ist extrem polarisiert. Es wird so dargestellt, als wäre dieser Vorschlag die einzige Option. Kritiker werden mit Klimawandelleugnern gleichgestellt. Dagegen wehre ich mich ausdrücklich. Gut gemeint, bedeutet nicht, gut gemacht, das trifft auf diesen Vorschlag leider zu. Es bestehen ernste fachliche Bedenken, dass der Gesetzesvorschlag kontraproduktiv ist. Er plant die Wiederherstellung einer Natur von Vorgestern, die den Herausforderungen des Klimawandels nicht gewappnet wäre. Stattdessen brauchen wir Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz im Angesicht der klimatischen Bedingungen von Übermorgen.
Natur ist mehr als Biotope, in denen menschliche Eingriffe möglichst unterbleiben sollen. Landnutzung ist komplex, vielfältige Ziele müssen ausbalanciert werden. Trade-offs werden im Vorschlag der Kommission kaum berücksichtigt.
Wir dürfen es nicht nur gut meinen, wir müssen es gut machen. Daher wäre der bessere Weg gewesen, die Kommission nochmal von Vorne starten zu lassen. Entsprechend habe ich den Vorschlag abgelehnt.