Frage an Engelbert Wistuba von Melanie K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Wistuba,
SOLIDARITÄT FÜR NEUE ARBEITSPLÄTZE
Die Diskussion zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit drehen sich aus meiner Sicht bevorzugt darum, wie man den Druck auf Arbeitslose erhöhen oder es Unternehmern genehm machen kann, zusätzliche Leute anzustellen (ohne zu fragen, ob diese Unternehmen Sinnvolles produzieren). Den kurzfristigen wirtschaftl. Zwangsbedingungen werden Kriterien der sozialen oder ökologischen Nachhaltigkeit meist untergeordnet. Verbleibende Arbeit soll eher von weniger Menschen geleistet, denn solidarisch auf mehrere Schulter verteilt zu werden. Insbesondere im Bereich globaler Umweltschutz und Entwicklung sind Stellenkürzungen zu beobachten, welche die dringend gebotene Verstärkung der Aktivitäten in diesem Bereich (Ressourcenschutz, Klimawandel, Erossionsvermeidung, Waldzerstörung, etc) verhindern.
Als Beitrag zur Minderung der Arbeitslosigkeit und gleichzeitig der fortschreitenden globalen Umweltzerstörung will das Projekt ´Spenden für Jobs´ symbolhaft und solidarisch Zeichen setzen für Bewusstsein und Aufbruch.
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Frage: Ist Ihnen die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes (und Finanzierung für 2 Jahre) im Bereich globaler Umweltschutz/nachhaltige Entwicklung eine Solidar-Spende in Höhe von EUR 250 wert?
RECYCLING-PAPIER
Der Papierverbrauch in Deutschland trägt mit ca 230 kg pro Kopf im Jahr zur Zerstörung von Waldökosystemen und sozialen Spannungen weltweit bei und stellt in keinster Weise ein nachahmenswertes Beispiel für ärmere Länder mit Nachholbedarf dar. Ein als global nachhaltig zu bezeichnender Prokopfpapierverbrauch sollte unter 150 kg pro Jahr betragen. Ein wirksamer Schritt in diese Richtung ist die Verwendung von Recyclingpapier, da dadurch der Einsatz von Primärfaser reduziert wird.
Meine Frage: Ist Ihnen diese Problematik so wichtig, dass in Ihrer Arbeit und Privatleben Recycling-Papier den Vorzug geben?
Mit freundlichen Grüßen,
Melanie Kahlke
Sehr geehrte Frau Kahlke,
herzlichen Dank fuer Ihre beiden Fragen, zu denen ich gern Stellung nehme:
1. Ist Ihnen die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes (und Finanzierung für 2 Jahre) im Bereich globaler Umweltschutz/nachhaltige Entwicklung eine Solidar-Spende in Höhe von EUR 250 wert?
Antwort:
Zunächst teile ich Ihre Auffassung, dass es bei den aktuellen Reformen am Arbeitsmarkt vorrangig darum ginge, den Druck auf Arbeitslose zu erhöhen, nicht. Bei der Arbeitsmarktreform geht es darum, staatliche Verantwortung und Eigeninitiative in eine neue, dauerhafte Balance zu bringen. Steuerfinanzierte Sozialleistungen müssen jene erreichen, die sie wirklich brauchen. Arbeitsuchende sollen rasch wieder am Arbeitsleben teilhaben.
Arbeitsplätze über Spenden zu finanzieren, ist für das Problem der viel zu hohen Arbeitslosigkeit natürlich kein in größerem Umfang gangbarer
Lösungsweg.
Ich finde die Idee trotzdem gut. Sie bringt einen Menschen in Arbeit. Sie beteiligt aber auch die Spenderinnen und Spender an den Inhalten und Zielen der geleisteten Arbeit und gewinnt auf diese Weise nicht nur finanzielle Unterstützung.
250 € dürfte allerdings für viele Menschen ein sehr hoher, in der Regel wohl auch zu hoher Betrag sein, selbst wenn sie dem Ziel des Regenwaldschutzes positiv gegenüber stehen.
2. Ist Ihnen diese Problematik so wichtig, dass Sie in Ihrer Arbeit und im Privatleben Recycling-Papier den Vorzug geben, solange dies aus technischen Gründen möglich ist?
Antwort:
Ja.
Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, wird im Büro eines Bundestagsabgeordneten viel Papier benötigt. Meine Mitarbeiter und ich sind jedoch sehr bemüht, den Verbrauch insgesamt auf das notwendige Mass zu beschraenken und Recyling-Papier einzusetzen, wo immer möglich.
Mit freundlichen Gruessen
Engelbert Wistuba MdB