Frage an Ellen Haußdörfer von André M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Haußdörfer,
in „Adlershof Aktuell“, herausgegeben von der WISTA-MANAGENT GmbH ist in Nr. 9/2006 auf Seite 5 im Artikel „Es geht los“ zum S-Bahnumbau Adlershof u.a. zu lesen: Autofahrer müssen mit noch mehr Stau rechnen. … bleibt eine Fahrspur in Richtung Dörpfeldstraße offen … Je nach Bauphase werden aus Sicherheitsgründen allerdings immer wieder Verkehrsunterbrechungen nötig … Ein weiterer Staupunkt wird auch auf dem Adlergestell entstehen, denn dort soll ein provisorisches Gleisdreieck für die Straßenbahn verlegt werden. Auf dem werden die Züge der Linien 60 und 61 rangieren, bevor sie in die Dörpfeldstraße zurückfahren.
Selbstverständlich ist der Umbau des S-Bahnhofes Adlershof wegen der täglichen Staus für alle Autofahrer erforderlich und für alle BVG-Kunden wünschenswert. Leider hat aber die Teilfreigabe der Autobahn bis Adlershof in Altglienicke und Adlershof zu einer Verkehrsbelastung und zu Verkehrsstaus geführt, die das erträgliche Maß überschreiten. Wenn jetzt auch noch weitere Staustellen geschaffen werden, muss der Bürger noch tiefer in die Tasche greifen, um die durch aus meiner Sicht chaotischen Planung entstehenden zusätzlichen Benzinkosten zu bezahlen.
Warum wird nicht intensiv an der Fertigstellung des Autobahnabschnitts bis Schönefeld gearbeitet, sondern die Fertigstellung immer weiter verzögert? Warum wird nicht gewartet, bis die Verbindung vom Adlergestell über den Glienicker Weg zur Brücke in Oberspree zur Wuhlheide fertig ist?
Die Fertigstellung dieser beiden Projekte würde sicher eine Verkehrssituation bringen, in der auch der Umbau des S-Bahnhofes Adlershof eine für alle erträgliche Mehrbelastung mit sich bringt.
Sehen Sie eine Möglichkeit, diese Projekte in einen geordneten Ablauf zu bringen?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Moltmann,
mit Ihren Bedenken und Sorgen sprechen Sie mir aus der Seele. Die SPD in Treptow-Köpenick hat frühzeitig erkannt, dass es mit der schrittweisen Inbetriebnahme der Autobahn immer wieder an den Anschlussstellen zu Problemen kommen wird. Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat deshalb bereits im Jahr 2004 in einem Antrag das Bezirksamt aufgefordert "Rechtzeitig ein Verkehrskonzept zur Lenkung von Verkehrsströmen zu erarbeiten, um mit Inbetriebnahme der A113(neu)bzw. einzelner Anschlußstellen auf Berliner Gebiet die Verkehre problemlos zur Autobahn zu leiten (bzw. von der Autobahn abzuleiten) und dabei gleichzeitig die parallelen Straßen......gezielt zu entlasten."
(Beschluß der BVV Nr.629/34/04). Die Situation hat sich heute durch den geplanten Bau der Bahnbrücke Adlershof noch verschärft. Das Bezirksamt hat in Erfüllung des Beschlusses der BVV eine Verkehrskonzeption durch die TU Berlin erarbeiten lassen. Die Untersuchung stellt fest, dass es in Spitzenzeiten zu erheblichen Überlastungen am Knoten Köpenicker Straße/ Adlergestell kommt und schlägt vor, die Ampelsteuerung zu verändern. Für eine zügige Umsetzung will sich das Bezirksamt einsetzen.
Außerdem werden Möglichkeiten benannt, den Verkehr bereits früher in Richtung Autobahn durch Vorwegweiser zu lenken, etwa über die Schönefelder Chaussee (Abfahrt Adlershof) oder über die Buschkrugallee (Abfahrt Späthstraße) bis Schönefeld. Für letzeres werde ich mich einsetzen!
Leider ist eine Koordination der Baumaßnahmen Bahnbrücke/ Autobahn bis Schönefeld nicht mehr möglich, da als frühestmöglicher Zeitpunkt der Fertigstellung der Autobahn Frühjahr 2008 genannt wird. Die Verzögerungen hatten sich durch Klagen bei den Bauvergaben ergeben. Sollte ich in das Abgeordnetenhaus gewählt werden, werde ich aber meinen Einfluss geltend machen, dass eine Spur unter der Brücke Adlershof befahrbar bleibt.
Nähere Fragen zu diesem Thema erörtere ich Ihnen gerne in meiner Sprechstunde am Dienstag, den 12. September 2006, 18-19 Uhr in der Alten Schulde Adlershof, Dörpfeldstr.
Mit freundlichen Grüßen,
Ellen Haußdörfer