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Ellen Haußdörfer
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Frage von Holger W. •

Frage an Ellen Haußdörfer von Holger W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Kandiadatin, sehr geehrter Kandidat,
die Uferbahn genannte Straßenbahnlinie nach Schmöckwitz ist nach Presseberichten akut stillegungsgefährdet.
Bitte antworten Sie klar und eindeutig mit ja oder nein, ob Ihre Partei diese Stillegung befürwortet oder nicht.
Danke sehr

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Frage. Das Thema der Straßenbahnlinie 68 ist wirklich etwas, was uns, der SPD, ebenso auf den Nägeln brennt wie Ihnen.

Dabei haben uns die Bürgerinnen und Bürger des Bezirkes unterstützt, indem sie uns auf Missstände aufmerksam machten. Dabei hatten wir durchaus auch Erfolge, z. B. bei der Anbindung Rauchfangswerders in den Abendstunden oder der Wiedereinrichtung des 167er Busses. Unser Standpunkt ist, bei dem verständlichen Wunsch der BVG, wirtschaftlich zu arbeiten, muss die Versorgung in sogenannten "Randlagen" Berlins gewährleistet sein. Um weiterhin mit der BVG und der Senatsverwaltung im Gespräch zu bleiben hat der Bezirk eine Arbeitsgruppe gebildet, an der die SPD teilnimmt. In der letzten Sitzung im Juli haben wir den Erhalt der Straßenbahnlinie 68 und zwar als Tram ! gefordert. Sie kann aus unserer Sicht auch nicht als Buslinie weiterbetrieben werden, weil die Trasse durch Wasserschutzgebiet führt.

Ein klares Nein zur Stilllegung!

Ich werde es aber trotzdem etwas differenzierter erklären, als Sie es verlangt haben.

Es gibt mehrere Gründe, die gegen die Stilllegung sprechen:
1. Die Linie zählt jährlich ca. 702.000 Fahrgäste und wird damit gut genutzt.
2. Die Stilllegung würde dazu führen, dass öffentliche Gelder aus den 80er Jahren, die zur Grundsanierung des Oberbaus investiert wurden, und aus den 90er Jahren, die für die Erneuerung der Fahrleitung und Stromversorgung verwendet worden, nutzlos waren.
3. Eine Stilllegung würde viele kostenintensive Vorbereitungs-Arbeiten (Wendeschleife und Haltestellen am S-Bhf. Grünau, Ausbau der Fahrstrecke für Busse) mit sich bringen, die für die Sanierung der Gleisanlagen viel besser angelegt wären.

Selbst aus der BVG wird nun sogar eine Investition in Höhe von 600.000 Euro in Aussicht gestellt, die zur Reparatur an den Gleisanlagen genutzt werden soll, und den Betrieb bis 2011 absichert. Die Entscheidung darüber fällt im Herbst. Letztendlich kann die BVG sowieso nicht allein über eine mögliche Stilllegung entscheiden, der Senat hat dies zu beschließen oder abzulehnen.

Ich mache mich gemeinsam mit dem scheidenden Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Dr. Klaus Ulbricht (SPD), und unseren Lokalpolitikern (darunter die Bezirksbürgermeisterkandidatin Gabi Schöttler (SPD)) dafür stark, dass der Senat eine Stilllegung,der schönsten Straßenbahnstrecke Berlins´, verhindert.

Sollten Sie an einem tiefergehenden Gespräch, zum Thema, interessiert sein, würde ich mich freuen, sie bei einer meiner nächsten Sprechstunden: Donnerstag, 24. August, oder Donnerstag, 14. September, jeweils 17-19 Uhr, im Restaurant Ebel, Semmelweisstraße 1-3 in Altglienicke, begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen, Ellen Haußdörfer