Wie stehen Sie zum Einsatz von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung? Wie zur IT-Beschaffung nach fairen Richtlinien? Wie zur Nutzung "sozialer" Medien durch öffentliche Stellen?
Hallo Herr M.,
meine Antwort hat etwas gedauert, weil ich mich noch genauer schlau machen wollte.
Den Einsatz von Open-Source-Software unterstützt die MLPD grundsätzlich. Bei Open-Source-Software kann der Programmcode öffentlich und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden. Open-Source-Software kann meistens kostenlos genutzt werden, man ist nicht von einem Hersteller abhängig, der mit Software Riesengewinne macht. Die um GNU/ LINUX herum entstandene Selbstorganisation von tausenden Programmierern hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Es wird deutlich, zu welchen Leistungen in der modernen Produktion die Menschen fähig sind, wenn nicht das Profitprinzip bestimmt. Aus diesen Gründen ist Open-Source-Software auch für öffentliche Verwaltung empfehlenswert.
Ich unterstütze "faire Richtlinien" bei IT-Beschaffung, z.B. Hardware-Produktion ohne Kinderarbeit, Gesundheitsrisiken oder Umweltschäden. Man muss sich aber bewusst sein, dass im Kapitalismus trotz "fairer Richtlinien" nicht die Ausbeutung abgeschafft ist.
Ich spreche mich gegen die Nutzung sozialer Medien durch öffentliche Verwaltung aus. Denn ich glaube nicht, dass dies zur benutzerfreundlicheren Verwaltung bzw. einfacherer Kommunikation führt, sondern eher dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Unbedingt notwendig sind allerdings auf jeden Fall leicht verständliche Formulare, Anmeldungen, Informationen usw. im Internet. Da gibt es auch in Reutlingen noch einiges zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Elke Weidner