Frage an Elisabeth Scharfenberg von Wilfried M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dipl.-Soz.-Päd. Scharfenberg,
soeben las ich Ihre heutigen Einlassungen (1).
Würde es Ihnen nun etwas ausmachen, nun zunächst noch auf die am 13. Januar gestellten Fragen einzugehen?
Diese lauteten:
1. Wie beurteilen Sie das Wesen des real existierenden Gesundheitssystems (GEMESSEN AM ÄRZTLICHEN ETHOS, d.h. NICHT am GRÜNEN-Wunschprogramm)?
2. Handelt es sich womöglich um einen riesigen -strategischen- Betrug zugunsten weniger Leute?
3. Ist eine radikale Wende erforderlich?
Ich habe Zusatzfragen:
1. Können sie den zitierten Dr. med. Döllein rückblickend verstehen, den der "extrem apodiktische Anspruch und die verlockenden Heilsbotschaften" - bzgl. der Einführung "der neuen Sitten" - "leider an die Ideen von Scientology" erinnerten? ( 2 )
2. Was halten Sie - auch als Berufsbetreuerung- von der Einführung einer gesetzlichen Pflicht für Psychiater und Pschologen, die Untersuchungsgespräche im Rahmen ihrer Sachverständigentätigkeit videografisch dokumentieren zu müssen jedenfalls dann, wenn der Proband (der schon heute einen Vertrauten bzw. ein Tonaufzeichnungsgerät mitbringen darf, um evtl. Falschdarstellungen / Fehlinterpretationen des Gesprächsverlaufs zu begegnen) das wünscht?
3. Wie würen Sie die an den Bayer. Justizminister gerichtete Frage des Kupferschmiedemeisters (und Obmannn der Feldgeschworenen) Rieder beantworten: "Haben die unzuverlässigsten Gerichtsgutachter den größten Vorteil, wenn die Videografie möglichst nie eingeführt wird?"(3)?
Ich bitte höflichst um vollständige und wahrheitesgmäße Beantwortung aller - nun 6- Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl. med. W. Meißner
Facharzt für Anatomie, Psychiatrie und Psychotherape a.D.
Anti-Korruption . Reformation 2014 e.V.
(1. Vorsitzender)
1) http://www.abgeordnetenwatch.de/elisabeth_scharfenberg-778-78439--f448543.html#q448543
2) http://www.nachdenkseiten.de/?p=2965
3) http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_winfried_bausback-1480-77891--f448689.html#q448689
Sehr geehrter Herr Meißner,
ich habe Ihnen bereits geantwortet, dass ich durchaus Herausforderungen und Fehlanreize in unserem Gesundheitswesen sehe, so halte ich die sektorale Trennung - etwa zwischen ambulant und stationär, zwischen Gesundheit und Pflege - für viel zu stark ausgeprägt. Als pflegepolitische Sprecherin liegt mir ganz besonders die Pflege am Herzen. Eine Aufwertung der Pflege, mehr Eigenverantwortlichkeit sowie mehr Kooperation mit anderen Gesundheitsberufen auf Augenhöhe, sind auch für die künftige Versorgung unserer alternden Gesellschaft wichtig.
An Verschwörungstheorien glaube ich nicht. Unser Gesundheitssystem ist gewachsen, und es ist sehr komplex. Da schleichen sich Fehler ein, die leider auch mal was kosten und öfter die Falschen begünstigen. Es gibt Lobbyisten, die Einfluss nehmen. Das ist aber noch lange kein geplanter strategischer Betrug. Radikale Wenden sind schwierig, da durch Regelungen immer auch Besitzansprüche entstanden sind, auf die die Menschen sich verlassen, mit denen sie geplant haben. Stattdessen plädiere ich für mehr Transparenz und Kontrolle.
Was Ihre Fragen zu den sachverständigen Psychiatern bzw. den Gerichtsgutachten betrifft, so haben Sie sicher Verständnis dafür, dass wir Bundestagsabgeordnete die Themen unter uns aufteilen. Als kleinste Fraktion haben wir einen ohnehin schon höheren Arbeitsaufwand, da die einzelne Abgeordnete mehr Themen bearbeiten muss als in großen Fraktionen. Bitte wenden Sie sich an die dafür zuständigen Abgeordneten, Maria Klein-Schmeink, die Sprecherin für Gesundheitspolitik und Katja Keul, die Sprecherin für Rechtspolitik.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Scharfenberg