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Elfi Scho-Antwerpes
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Frage von Benedict W. •

Frage an Elfi Scho-Antwerpes von Benedict W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Scho-Antwerpes,
Ich habe zwei Fragen, zum einen, ob die Aussagen von ihnen persöhnlich sind oder allgemein von der SPD und zum anderen wie Sie und die SPD zum Thema Gentechnik in Deutschland stehen. Hierzu würden mich auch weitere Positionen zu wissenschaftlichen Themen wie Stammzellforschung, Präimplantationsdiagnostik etc. interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Benedict Wieters

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wieters,

zunächst möchte ich vorab klarstellen, dass sämtliche Aussagen meine persönlichen sind. Ich verweise gelegentlich auf die Beschlusslage der SPD oder auf Veröffentlichung der SPD-Bundestagsfraktion und mache dies dann entsprechend kenntlich. Nach Möglichkeit weise ich auch auf weiterführende Veröffentlichungen zu den angesprochenen Themen hin, soweit sie online zugänglich sind, damit die Antworten hier nicht zu lang und ausführlich ausfallen.

Nun zu den von Ihnen angesprochenen Themengebieten der Gentechnik und insbesondere der Stammzellenforschung.

Zur Gentechnik heißt es im Regierungsprogramm der SPD auf Seite 95 ( http://www.spd.de/linkableblob/96686/data/20130415_regierungsprogramm_2013_2017.pdf ):

"Wir lehnen - wie 80 Prozent der deutschen Bevölkerung - den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ab, denn die Grüne Gentechnik darf den Menschen nicht aufgezwungen werden. Damit sie wirklich die Wahl haben, fordern wir eine EU-Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit genveränderten Pflanzen gefüttert wurden. An der Nulltoleranz gegenüber nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Bestandteilen in Lebensmitteln halten wir fest - ebenso wie an der Saatgutreinheit. Das entspricht dem Vorsorgeprinzip und ist zudem Voraussetzung dafür, dass auch künftig Lebensmittel erzeugt werden können, die den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechen: ohne Gentechnik."

Diese Position halte ich für absolut richtig. Jeder und jede von uns will wissen, was auf seinem Teller landet, wie es hergestellt und verarbeitet wurde und woher es stammt. Die Widerstände gegen eine EU-weite Kennzeichnungspflicht liegen meiner Meinung ausschließlich in den Lobbyinteressen der Gentechnikbranche begründet, die genau weiß, dass bei entsprechender Kennzeichnung so gut wie niemand mehr ihre Produkte kaufen würde. Es kann nicht richtig sein, dass jeder Hersteller zwar genau angeben muss, welche Konservierungsmittel und Zusatzstoffe enthalten sind, aber nicht darauf hinweisen muss, ob gentechnisch verändertes Futter oder Saatgut verwendet wurde, deren Folgewirkung auf Mensch und Gesundheit heute noch gar nicht hinreichend beurteilt werden können. Selbstverständlich bin ich auch mit meiner Partei darin einig, dass das Klonen von Tierfleisch zur Lebensmittelherstellung aus ethischen Gründen inakzeptabel ist. Ein solches Verbot muss in Deutschland und europaweit gelten.

Hinsichtlich embryonaler Stammzellenforschung halte ich es für absolut richtig, dass das Herstellen von menschlichen Embryonen zu anderen Zwecken als zur Herbeiführung einer Schwangerschaft in Deutschland verboten ist. Keinesfalls darf ein Embryo allein zu Forschungszwecken hergestellt werden. Daher begrüße ich es auch, dass embryonale Stammzellen nicht patentierbar sind.

Ich hoffe, in der gebotenen Kürze einen ersten Überblick über meine diesbezüglichen Positionen gegeben zu haben. Sofern Sie sich über die Tätigkeit der aktuellen Bundestagsfraktion auf dem Gebiet der Stammzellenforschung informieren wollen, finden sie hierzu weitere ausführliche Positionen und Materialien auf den Internetseiten der Fraktion (www.spdfraktion.de).

Mit freundlichen Grüßen, Ihre

Elfi Scho-Antwerpes