Frage an Elfi Jantzen von Christiane Dr. M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Jantzen,
mich interessiert Ihre Haltung zum Nichtraucherschutz.
Seit Jahren können meine Lebensgefährtin und ich so gut wie nicht mehr essen oder sonst ausgehen, da sie aufgrund einer Lungenerkrankung keinen Rauch verträgt und mich der Rauch ebenfalls massiv stört und gesundheitlich beeinträchtigt. Das ist sehr einschränkend und frustrierend, zumal die sog. freiwillige Selbstverpflichtung so gut wie gar nicht greift. Als Ärztin bin ich an diesem Thema nicht nur aus eigener Betroffenheit interessiert und bin zunehmend verärgert über die indifferente und vermeintliche liberale Haltung unserer PolitikerInnen zumal ich im benachbarten Aushalt so gute Erfahrungen beobachte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. C. Molkenbuhr
Sehr geehrte Frau Dr. Molkenbuhr,
NichtraucherInnenschutz ist mir ein wichtiges Anliegen. Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Gesundheit und die häufigste vermeidbare Todesursache. Und dies nicht nur für RaucherInnen. Nach einer Veröffentlichung des Deutschen Krebsforschungszentrums sterben jedes Jahr in Deutschland über 3.300 NichtraucherInnen an den Folgen des Passivrauchens. Neben individuellen Ausstiegshilfen für RaucherInnen muss daher endlich ein wirksamer Nichtraucherschutz in öffentlichen Einrichtungen, Krankenhäusern und Restaurants sowie ein umfassendes Tabakwerbeverbot durchgesetzt werden. Bündnis 90/Die Grünen verfolgen eine Politik, die NichtraucherInnen vor den Folgen des Rauchens schützt, Jugendliche vor dem Einstieg in die Nikotinsucht bewahrt und RaucherInnen hilft, von der Zigarette loszukommen. Hierzu haben wir im Juni die folgenden Anträge ins Parlament eingebracht. "Berlin qualmfrei" 2006 (I): Nichtrauchen unterstützen - Nichtraucher/-innen durch rauchfreie öffentliche Einrichtungen schützen! (15/5042) "Berlin qualmfrei" 2006 (II): Alle Krankenhäuser zu rauchfreien Zonen machen! (15/ 5043( "Berlin qualmfrei" 2006 (III): Berlin setzt sich ein für ein Tabakwerbeverbot! (15/5044) Die Anträge I und II wurden im Ausschuss für Gesundheit in veränderter Fassung positiv beschlossen. Die Beschlussempfehlung muss nun noch noch in der Plenarsitzung am 31.8. beschlossen werden. Der Antrag III wurde von der Koalitionsmehrheit mit Hinweis auf die Initiativen auf Bundesebene abgelehnt.
Nachdem das Gaststättenrecht im Zuge der Föderalismusreform auf die Landesebene verlagert wurde, plane ich in der nächsten Legislaturperiode eine Initiative für ein Rauchverbot in Gaststätten im Abgeordnetenhaus. Da in nahezu allen Parteien außer der FDP immer mehr Abgeordnete auf Bundes- und auf Landesebene ein Rauchverbot in Gaststätten befürworten, bin ich optimistisch, dass es sich in naher Zukunft in Berlin und auch den anderen Bundesländern durchsetzen wird. Mehr Informationen über die Initiativen von Bündnis 90/Die Grünen zum NichteraucherInnenschutz auf Bundes- und auf Landesebene finden Sie auf meiner homepage
http://www.elfi-jantzen.de/83.0.html
und der website der Bundestagsfraktion
http://www.gruene-bundestag.de/cms/soziales_gesundheit/dok/139/139083.htm.
Mit freundlichen Grüßen
Elfi Jantzen
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