Frage an Eduard Oswald von Stephan W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Oswald,
Ich hatte eigentlich erwartet, Sie nutzen meine großzügige Vorlage, um das Vorgehen der SPD in dieser Sache zu bewerten, aber nun ja... In der Tat hätte ich gerne eine Antwort. Ersetzen Sie doch einfach bei der Einleitung und bei Frage 3 SPD durch CSU.
Mit freundlichem Gruß
Stephan Wunsch
Sehr geehrter Herr Wunsch,
vielen Dank für Ihre Frage zum Verkauf von Zertifikaten in Deutschland.
Unter der Produktbezeichnung ´Zertifikat´ wurden und werden auf dem Kapitalmarkt eine Reihe von Wertpapieren angeboten, die zum Teil ähnliche Risiken wie Optionsscheine aufweisen. Gleichwohl sind die Zertifikate als Schuldverschreibungen zu beurteilen, wobei deren Risikoprofil von den Referenzgegenständen bestimmt wird. Dies ist von den Käufern in der Vergangenheit oftmals nicht hinreichend beachtet worden. Insbesondere scheint das Emittentenrisiko - wie die Insolvenz von Lehman Bros. zeigt - unterschätzt worden zu sein.
Die Ausgabe und der Vertrieb von Zertifikaten ist nicht auf den deutschen Finanzmarkt beschränkt. Die Regeln für die Emission und den Vertrieb von Zertifikaten sind durch EU-Recht harmonisiert, so dass sie auch in den anderen EU-Mitgliedstaaten aufgelegt und vertrieben werden können.
Wegen der gravierenden Folgen, die eine falsche Anlageentscheidung nach sich ziehen kann und die anhand der Lehman-Insolvenz allgemein sichtbar geworden sind, ist von der Bundesregierung die Änderung des Schuldverschreibungsgesetzes auf den Weg gebracht worden. Es sind u.a. Verschärfungen bei den Aufzeichnungspflichten für Wertpapierdienstleister und eine Verlängerung von Schadensersatzfristen bei Falschberatung vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Eduard Oswald, MdB