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Frage von Benjamin W. •

Frage an Eduard Oswald von Benjamin W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Oswald,

einem Artikel der "Frankfurter Rundschau" konnte ich entnehmen, dass das deutsche Steuersystem Arbeitnehemer zu stark belastet und Vermoegen ueber Gebueher verschont.
[Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/1613962_Das-deutsche-Unvermoegen.html]
"Die Einnahmen aus Substanzsteuern (Grund-, Vermögens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuer) lagen in Deutschland stabil bei 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit bei weniger als bei der Hälfte des OECD-Schnitts von zwei Prozent (2006)."

Meine Frage ist die, ob und wann die Bundesregierung plant, diese offensichtliche Fehlentwicklung zu beheben und der immer kleiner werdenden Mittelschicht etwas mehr Luft zum Atmen laesst???

Mit freundlichen Gruessen

B. Wasmer

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Wasmer,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, in der Sie auf die neue OECD-Studie über die Vermögensverteilung und das Armutsrisiko in den OECD-Ländern zu sprechen kommen.

In der Presse ist - in Bezug auf Deutschland - insbesondere über die wachsende Kluft zwischen Reich und Arm, die Spreizung von Löhnen und Gehältern sowie die auch von Ihnen angesprochene milde Besteuerung von Vermögen berichtet worden. Weniger beachtet worden ist der Hinweis, dass die Langzeitarmut (Armut während drei und mehr Jahren) hingegen ein Phänomen ist, das in Deutschland seltener als in anderen Ländern auftritt: etwa 2 - 3 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, was der Hälfte des OECD-Durchschnitts entspricht und nur in Dänemark und den Niederlanden noch niedriger ist. Andererseits sind in Deutschland Vermögen wesentlich ungleicher verteilt als Einkommen: die obersten 10 Prozent besitzen etwa die Hälfte des Gesamtvermögens. Im Vergleich verfügen die reichsten 10 Prozent etwa über ein Viertel des Gesamteinkommens.

Insgesamt zeigt sich also ein differenziertes Bild der Situation in Deutschland im Vergleich mit den anderen OECD-Ländern. Wesentlich zur Erreichung von mehr Wohlstand dürfte aus meiner Sicht daher sein, den Ertrag von Arbeit so weit wie möglich in den Händen der Arbeitnehmer zu belassen. Ich trete deshalb - um es auf einen kurzen Nenner zu bringen - für mehr Netto vom Brutto ein. Leistungsträgern der Gesellschaft wie normalverdienende Familien und Arbeitnehmer sowie dem Mittelstand sollen möglichst rasch wirkende Steuerentlastungen gewährt werden. Dies wäre gerecht und sozial ausgewogen. Die CSU hat hierzu ein Steuerkonzept entworfen, auf das ich Sie gerne hinweisen möchte ( http://www.eduard-oswald.de/PDF-Dateien/steuerkonzept.pdf ).

Mit freundlichen Grüßen

Eduard Oswald, MdB