Frage an Eduard Oswald von Christoph R. S. bezüglich Finanzen
Sehr geherter Herr Eduard Oswald
ich frage Sei das folgende, weil Sie Mitglied des dafür IMHO zuständigen Aussschuß sind:
? kann es sein, dass im Zuge der Bankenkriese und der hohen Schwankungen auf dem Aktienmarkt Finanzierungsintrumente wie der Genussschein immer höhere Bedeutung bekommen?
? Was halten Sie von der Regulierung von Genusscheinen, um die Anleger vor Schwarzen Schafen zu schützen und den Unternehmen verbesserte Möglichkeiten der Finanzierung zu ermöglichen? (Natürlich könnte man immer noch die Möglichkeit eröffnen, auch so bezeichente "ungeregelte Risiko-G." aufzulegen)
Danke für die Bearbeitung der Frage
mfg C.S.
Sehr geehrter Herr Strebel,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 30. Mai 2010 zur Möglichkeit der gesetzlichen Regelung und Bedeutung von Genussscheinen. Ihre Ausführungen habe ich mit großem Interesse gelesen.
Das in Genussscheinen verbriefte Recht ist eine Teilhabe am Gewinn und Verlust eines Unternehmens, was wie für den Unternehmer gewisse Risiken birgt, aber auch Chancen bedeutet. Wie Sie richtig bemerkt haben, gibt es hierbei wenige gesetzliche Regelungen. Allerdings hat die christlich-liberale Koalition schon mehrere wichtige Schritte - wie die Verlängerung der Verjährungsfristen und die Einführung des Beratungsprotokolls sowie des Produktinformationsblattes - unternommen, um den Anlegerschutz zu stärken.
Welche Risiken ein Anleger eingehen möchte, kann und will der Gesetzgeber nicht regeln. Uns geht es darum, dass es kein Finanzprodukt und keinen Finanzteilnehmer gibt, die unreguliert sind. Von Bedeutung ist hierbei, dass die Anleger die Chancen und Risiken möglicher Investitionen vollkommen überblicken können. Sicher gibt es äquivalente, risikoärmere Papiere - wie z.B. Zertifikate oder Rentenpapiere, die eine Investition in die gleiche Branche ermöglichen als Genussscheine.
Durch die Bankenkrise hat sich der Blick der Anleger erweitert, er sucht nach einfachen, nachvollziehbaren Alternativen. Dies wird ausdrücklich von mir unterstützt.
Mit freundlichen Grüßen
Eduard Oswald, MdB