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Eduard Oswald
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Frage von Stefan R. •

Frage an Eduard Oswald von Stefan R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Oswald!

Ich bin ein Landwirt mit Milchviehhaltung mit 75 Kühen (noch im Vollerwerb!) Der derzeitige Milchpreis, deckt den Kapitaldienst der durch den Stallbau entstand, nicht mehr ab. Monatlich fehlen uns ca. 5500€. Zudem währen noch einige dringende Anschaffungen nötig, die zur Zeit nicht möglich sind! Wie soll es weiter gehn?
Mehrere LW-Betriebe stehen vor dem aus.
Die Landwirtschaft braucht aber kein unnötiges Geld vom Staat, sie braucht Rahmenbedingungen, wie eine (((((((flexible Mengensteuerung))))))). So das sich das Angebot der Nachfrage anpasst! Und nicht wie Herr Brunner in Bayern schon wieder prahlt, sinnlos Steuergelder in 2 und 3-stelliger höhe ins Wasser wirft. Wir müssen doch die Ursache bekämpfen, und nicht dannach die Schmerzen lindern(-> im nachhinein ist es immer schlechter!!!!!!!!!!!!)
Wenn die Landwirtschaft leidet, leidet auch die Vor- und Nachgelagerte Industrie.
Außerdem hat z.B. unser Betrieb 3 Arbeitsplätze! Ist das den garnichts wert?
Was sagen sie dazu?
Wie soll es weiter gehn?
Ich sag nur, durch die((((((((((( flexible Mengensteuerung)))))))) ist was anderes zu erreichen!
Wir wollen keine Schmertztabletten.
Die anstehende Bundestagswahl ist sehr schwierig, was oder wen soll man wählen?!
Ihre Partei stellt der LW eher das Hinhalteprinzip dar.
Leider!
Bitte plaussieble erklärungen
Danke
Reich Stefan

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Reich,

für Ihre Verzweiflung über die dramatisch einbrechenden Milchpreise habe ich allergrößtes Verständnis! Ich stehe ganz entschieden auf der Seite der bäuerlichen Familien, die Milchvieh halten! Gemeinsam mit der Bundeslandwirtschaftsministerin kämpft die CSU engagiert an allen Fronten für die berechtigten Anliegen der Milchbauern und wird nichts unversucht lassen, um deren Situation spürbar zu verbessern.

Die Milchwirtschaft prägt unsere Heimat Bayern. Wir werden die Milchbauern nicht ungeschützt und unvorbereitet dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen. Die vereinbarte Milchmengensteuerung bis 2015 muss vor dem Hintergrund der realen Entwicklung der Weltwirtschaft zukunftsfähig gestaltet werden.

Wir haben bereits eine Reihe von Maßnahmen beschlossen bzw. eingeleitet, die auch kurzfristige Überlebenshilfen sichern:

Wir konnten bei unserem Koalitionspartner SPD deutliche Entlastungen für die Landwirte beim Agrardiesel durchsetzen, die auch den Milchbauern zugute kommen. Wir entlasten die Land- und Forstwirte dadurch mit etwa 285 Millionen Euro im Jahr und konnten damit die von der grünen Bundeslandwirtschaftsministerin Künast eingeführten Regelungen endlich rückgängig machen.

Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass die von der Europäischen Union für Deutschland im Rahmen des Konjunkturpaketes zugesagten 90 Millionen Euro in einen Milchfonds fließen. Damit werden zusätzliche Maßnahmen z.B. für benachteiligte Gebiete, Agrarumweltprogramme und Investitionsförderungen möglich.

Gemeinsam mit meinen Kollegen von der CSU-Landesgruppe setze ich mich dafür ein, dass die EU-Betriebsprämien schon deutlich früher ausgezahlt werden und nicht erst im Dezember. Mittlerweile hat die EU-Kommission signalisiert, dass Vorschusszahlungen von bis zu 70% auf die Betriebsprämie bereits ab Oktober erfolgen könnten. Ferner sollen die liquiditätssichernden Kredite der landwirtschaftlichen Rentenbank verbilligt und das Schulmilchprogramm ausgeweitet werden. Langfristig brauchen wir eine Risikoausgleichsrücklage, mit der die Bauern in guten Jahren Rücklagen bilden, auf die sie in Krisenzeiten zurückgreifen können.

Auf europäischer Ebene kämpfen wir energisch dafür, die Fehlentscheidung des letzten EU-Agrargipfels zu revidieren. Ziel ist, die geplanten Milchquotenerhöhungen zu stoppen und die Milchmengenregulierung fortzuführen. Auch streiten wir dafür, die geplante EU-Milchmarktanalyse auf 2009 vorzuziehen. Außerdem fordern wir die Gewährung von Beihilfen zur Verwendung von Milcherzeugnissen in der weiterverarbeitenden Industrie, insbesondere für den Einsatz von Magermilch und Magermilchpulver zu Futterzwecken.

Das Thema Milch muss angesichts der Situation der Milchbauern mit höchster Priorität auf die europäische Tagesordnung gesetzt werden. Auch wenn sich die Agrarmärkte mittel- bis langfristig erholen werden: Die aktuelle Durststrecke muss dringend überwunden werden. Meine Kollegen von der CSU und ich werden den landwirtschaftlichen Betrieben dabei nach Kräften helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Eduard Oswald