Frage an Eduard Oswald von Heike B. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Oswald,
weshalb ist es möglich, dass ein B-Promi wie Boris Becker sich seine komplette Hochzeit "sponsoren" lässt und die sponsorenden Firmen dann diese Kosten steuerlich absetzen können? Damit bezahlt doch der Steuerzahler diese Peinlichkeit, oder?
Mit freundlichem Gruß
Heike Bennedickt
Sehr geehrter Frau Bennedickt,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 15. Juni 2009.
Grundsätzlich gelten für die ertragsteuerliche Behandlung des Sponsorings – unabhängig vom gesponserten Bereich – z.B. Sport, Kultur, Sozio, Öko- und Wissenschaftssponsoring – im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder, die Grundsätze, die im Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 18. Februar 1998 (IV B 2 – S 2144 – 40/98/IV B 7 – S 0183 – 62/98, BStBl. I 1998, 212) niedergelegt wurden. Zum Begriff des Sponsoring, zur steuerlichen Behandlung beim Sponsor, insbesondere den Voraussetzungen zur Berücksichtigung als Betriebsausgaben, als Spende oder als nicht abziehbare Kosten der privaten Lebensführung sowie zur steuerlichen Behandlung bei steuerbegünstigten Empfängern finden Sie dort weitere Informationen. Darüber hinaus könnten neben den ertragsteuerlichen Fragen noch etwaige umsatzsteuerliche Aspekte einschlägig sein. Vorab zu klären wäre auch, inwieweit die zugrundeliegenden Vorschriften des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes im jeweilig konkreten Fall Anwendung finden, d. h. inwieweit der betreffende Steuerpflichtige bzw. das Unternehmen in Deutschland steuerpflichtig sind.
Mit freundlichen Grüßen
Eduard Oswald, MdB
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