Frage an Eduard Lintner von Klaus H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Lintner
vor eingen Tagen konnte ich der Presse entnehmen, dass ihr Landesgruppenchef P. Ramsauer ein "Ausstiegsszenario" für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan gefordert hat.
Da Sie als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses sozusagen "an der Quelle sitzen", würde ich mich über die Beantwortung der folgenden Fragen freuen:
Wie stellt sich Ihrer Meinung nach die aktuelle Situation in Afghanistan für die Bundeswehr dar ?
Worin sehen Sie den Sinn dieses Einsatzes ?
Unter welchen Umständen würden Sie für eine Beendigung des Bundeswehreinsatzes stimmen ?
Mit freundlichen Grüssen
K.Heinemann
Sehr geehrter Herr Heinemann,
Ziel unseres Engagements in Afghanistans ist es, die gewählte Regierung in Kabul in die Lage zu versetzen, ihre Bürger mittels der afghanischen Sicherheitskräfte gegen alle Bedrohungen aus dem Inneren wie dem Äußeren effektiv zu schützen. Bis dieser Zustand erreicht ist, ist es auch Aufgabe der Bundeswehr und der anderen in Afghanistan präsenten ausländischen Streitkräfte, die für den Wiederaufbau des Landes notwendige Sicherheit zu garantieren. Erst wenn die afghanische Regierung diese Aufgabe alleine bewältigen kann, ist ein Abzug der Bundeswehr möglich.
Aktuell sieht sich die Bundeswehr in Afghanistan großen Herausforderungen gegenüber, nicht nur auf Grund der in letzter Zeit wieder zunehmenden Aktivitäten gewalttätiger regierungsfeindlicher Kräfte, sondern auch auf Grund des bevorstehenden Wintereinbruchs. In dieser Situation brauchen unsere Soldatinnen und Soldaten ein besonders großes Maß an Rückendeckung aus der Heimat, deshalb werde ich auch wieder für eine Verlängerung des ISAF Mandats stimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Eduard Lintner, MdB
Parl. Staatssekretär, a.D.