Frage an Edmund Geisen von Gerhard A. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Geisen,
in der Zeitschrift FOCUS war neulich ein Bericht, dass angeblich in New York 3,5 Tonnen deutsches Staatsgold lagern soll. Wenn dies zutrifft, könnte man dieses Gold nicht in der gegenwärtigen Krise zur Ankurbelung der Konjunktur verwenden, statt neue Schulden zu machen ?
Sehr geehrter Herr Ackmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihren Vorschlag die Goldreserven zur Ankurbelung der Konjunktur zu verwenden ist für mich schon nachvollziehbar, aber so einfach ist es eben nicht.
Nach dem Goldabkommen vom 8. März 2004 wäre ein größerer Goldverkauf gar nicht möglich, da es im gesamten Eurosystem zusammen mit der schweizerischen und der schwedischen Nationalbank nur eine Verkaufsoption von 2.500 Tonnen im Zeitraum von 5 Jahren gibt.
Der Vorschlag des CDU-Haushaltssprechers Steffen Kampeter, deutsche Goldreserven zu verkaufen, demaskiert den Anspruch der schwarz-roten Koalition, überhaupt noch seriöse Haushaltspolitik zu machen. Es ist der Versuch, das finanzpolitische Scheitern der Koalition zu überdecken. Zumal die CDU noch vor einigen Jahren selbst nicht für den Verkauf der Goldreserven war. Es ist gleichzeitig ein verzweifelter Frontalangriff auf die Unabhängigkeit der Bundesbank. Mit der Kraft der heutigen Generation müssen die Probleme gelöst werden. Eine nachhaltige Sicherung des Haushalts ist gefordert.
Mit freundlichen Grüßen
Edmund Geisen