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Edmund Geisen
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Frage von Peter B. •

Frage an Edmund Geisen von Peter B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Dr.Geisen, die Viehverkehrsordnung bringt uns Berufschäfern nur eine Extrakosten und Arbeit. Die Einzeltierkennzeichnung bring für den Seuchenschutz nichts. Die Lämmer werden bei uns entweder direkt beim Schäfer geschlachtet oder beim Metzger. Im Gegensatz zu den Schweinen, die nur die Betriebsnummer benötigen, werden die Lämmer nicht kreuz und quer durch die EU transportiert. Warum dann die Einzeltierkennzeichnung?
MFG Peter Boettge

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Boettge,

auch die FDP ist der Auffassung, dass die ursprünglich vorgelegte Viehverkehrsordnung in vielfacher Hinsicht mit ihren bürokratischen Auflagen und Kontrollen nicht praxisgerecht war. Viel Vorschriften gingen an den Realitäten der Schäfer einfach vorbei, wie z.B. das Problem des Verlusts der Ohrmarke bei frei laufenden Schafen oder der zusätzliche Sachkundeausweis. Der Protest der Schäfer im März in Berlin war deshalb auch aus unserer Sicht gerechtfertigt.

Wir Liberalen setzen uns stattdessen für mehr Unternehmertum in der Landwirtschaft ein und fordern praxis- und tiergerechte Lösungen. Auf Initiative verschiedener Landesregierungen, an denen die FDP beteiligt ist (bzw. war), konnten diesbezüglich einige Verbesserungen - gerade auch für die Schäfer - erzielt werden. Nun liegt es - nach der endgültigen Verabschiedung durch den Bundesrat - vor allem am Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer, die Änderungen zu übernehmen und die Verordnung endgültig zu beschließen.

Eine grundsätzliche Kennzeichnung der Tiere hingegen halte ich schon vor dem Hintergrund der Gewährleistung des Verbraucherschutzes und der Rückverfolgbarkeit von Tierbewegungen für sinnvoll - wie übrigens der Schafzuchtverband VDL selbst auch. Über die konkrete Ausgestaltung dieser Kennzeichnung lässt sich diskutieren - wie gesagt, oberste Maxime muss dabei immer die Praxistauglichkeit sein, die gleichzeitig den Tieren gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen
Edmund Geisen