Was tun Sie gegen das aktuelle Gesundheitssystem, weg von Profitorientierung, hin zu Orientierung am Menschen und das nicht nur in Eskalationsfällen?
Moin,
Meine Frau und ich versuchen nun schon seit Tagen vergeblich, medizinische Versorgung für unsere Tochter zu erhalten.
Dabei merkt man immer wieder, wie krank und dysfunktional ein auf wirtschaftliche Effizienz ausgerichtetes Gesundheitssystem ist. Es ist nicht nur moralisch, sondern auch funktional völlig falsch, da es Bereiche in der Gesellschaft gibt, die fernab von wirtschaftlichen Kriterien einfach gut funktionieren müssen, auch wenn sie "defizitär" wirtschaften.
Was tun Sie dafür, das Gesundheitssystem mehr auf Menschen und nicht mehr auf Geld auszurichten? Maßnahmen dahingehend sind längst überfällig. So kann es nicht weitergehen!!!
Sehr geehrter Herr. Z.,
ich hoffe sehr, dass Sie mittlerweile die bestmögliche medizinische Versorgung für Ihre Tochter gefunden haben. Falls dies aber noch nicht gelungen ist, können Sie sich jederzeit gerne an mich und mein Team wenden und uns den konkreten Fall schildern.
Denn mein Anspruch ist, dass wir die Menschen in Deutschland bestmöglich medizinisch versorgen – unabhängig von Einkommen, Wohnort, Alter, sozialer Herkunft und persönlichem Krankheitsrisiko. Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Deutschland hat ein überwiegend gutes Gesundheitssystem.
Gemeinsam mit den anderen SPD-Abgeordneten in Bund und Land setze ich mich für ein modernes, zuverlässiges und flächendeckendes Krankenhaus- und Notfallversorgungssystem ein, das für jeden schnell erreichbar ist. Ebenso müssen wir die wohnortnahe ambulante Versorgung sichern. Wir müssen dabei die Potenziale der Digitalisierung für die Verbesserung von Diagnosen und für die flächendeckende gesundheitliche Versorgung entschlossener nutzen. Und auch die Förderung von Innovationen und neuen Methoden muss möglich bleiben. Denn wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen möglichst lange gesund bleiben. Wenn sie erkranken, sollen sie eine bedarfsgerechte und individuelle Behandlung in Anspruch nehmen können.
Leider zeigt sich seit einiger Zeit, dass die medizinische Versorgung nicht überall ideal funktioniert: Wir sehen aktuell, dass viele Hausärzte in den Ruhestand gehen. Wir sehen aber auch, dass sich junge Medizinerinnen und Mediziner durchaus für den Beruf des Allgemeinmediziners interessieren, aber die Rahmenbedingungen viele abschrecken. Bund und Länder arbeiten daran, das zu ändern, beispielsweise mit „Landärzteprogrammen“. Hier müssen wir in Zukunft dringend noch mehr tun.
Derzeit bemühen wir uns auch um eine Reform der Krankenhausfinanzierung. Die von Gesundheitsminister Prof. Dr. Lauterbach eingesetzte Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung hat dazu erst am 06. Dezember ein Konzept vorgelegt. Unter anderem sollen gerade kleinere Kliniken in ländlichen Regionen über Vorhaltepauschalen umfassender finanziell abgesichert werden. Gesundheitsminister Lauterbach, die gesamte Bundesregierung und auch ich persönlich werden alles daransetzen, zügig eine Krankenhausreform auf der Basis dieser Vorschläge auf den Weg zu bringen. Wir werden alles dafür tun, dass das Geld wirklich dort ankommt, wo es benötigt wird – nämlich bei den Patienten und den Beschäftigten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke