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Edgar Franke
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Frage von Kurt F. •

Was gedenken Sie dagegen zu tun?

Sehr geehrter Herr Franke.

Ich fahre ein reines Elektroauto, mit 0% CO2-Emisson.

Die THG-Prämie basiert auf eingesparten CO2-Emissionen. Da im Strommix von Deutschland der Anteil an Kohlestrom gestiegen ist, sinkt die Höhe der eingesparten CO2-Emissionen.

Was gedenken Sie dagegen zu tun? Warum werden E-Auto Fahrer dafür bestraft, dass sie Emissionsfrei fahren und die THG Prämie immer weiter sinkt?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Es ist erfreulich, dass auch Sie persönlich zur Energiewende beitragen.

Grundsätzlich erhalten Sie als E-Auto-Halter dafür mit der THG-Quoten-Prämie eine indirekte Förderung je Jahr. Die genaue Höhe hängt vom Marktpreis für die Zertifikate und den Konditionen des Anbieters ab. Auf diesen am Markt gezahlten Quoten nehmen mehrere Faktoren Einfluss. Entscheidend ist etwa, welche Verschmutzungsrechte eingeräumt werden und welcher Ausgleichshandel in welcher Höhe angerechnet wird. Speziell bei E-Autos hängt letzteres davon ab, wie sich unser Strommix zusammensetzt. M.a.W., die THG-Quote bleibt nicht gleich, wenn sich im Hintergrund der Strommix verändert.

Zuletzt beinhaltet unser Strommix weniger grünen Strom und dafür mehr Strom aus fossilen Brennstoffen. Dadurch leistet jedes elektrische Fahrzeug einen geringeren Beitrag zum Klimaschutz, wenn es aufgeladen wird, und in der Folge fällt der Wert seiner Zertifikate beziehungsweise die THG-Quote. D.h., pro E-Auto wird rechnerisch weniger CO₂-Äquivalent eingespart und die Mineralölunternehmen müssen weniger Zertifikate kaufen. Die Nachfrage nach den Minderungszertifikaten ist auch zurückgegangen, weil auf die THG-Quote anrechenbare Biokraftstoffe günstiger verfügbar gewesen sind. All das führt letztlich zu einem Preisnachlass im Markt.

Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Entwicklung und den Einsatz fortschrittlicher Biokraftstoffe zu fördern. Dazu gehört unter anderem das Gesamtkonzept Erneuerbare Kraftstoffe des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), dass insbesondere die heimische Produktion von Biokraftstoffen fördert. Somit könnte die THG-Prämie eben auch wieder steigen, wenn die Nachfrage entsprechend sich verbessert.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Edgar Franke

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