Frage an Edgar Franke von Heribert K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Franke,
mir geht es um das Thema "Maskenpflicht" und selbstgenähte Masken. Seit einigen Jahrzehnten ist es beskannt, dass in Kleidungsstücken und Textilien oftmals Giftstoffe enthalten sind. Alkylphenole, Phthalate, Zinnorganische Verbindungen und sonstiges kommen in einer Vielzahl der Textilien vor.
Laut dem Chemiker Michael Braungart, Leiter des Umweltinstituts EPEA in Hamburg, sind nur 16 von rund 1.600 Farben, die in der Textilindustrie zum Einsatz kommen, unbedenklich. Die sogenannten Azofarbstoffe werden hierbei am häufigsten verwendet. Das Problem ist, dass etliche dieser Giftstoffe während der Anwendung gespalten werden und dabei aromatische Amine freisetzen, die als Krebsverursacher gelten. Aus diesem Grund sind Azofarbstoffe in der EU inzwischen in allen Textilien verboten, die mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Eine Untersuchung der schwedischen Naturschutzvereinigung SNF hat jedoch ergeben, dass diese Giftstoffe über importierte Textilien dennoch in den EU-Raum gelangen. Seit 2005 gibt es zwar auch ein EU-weites Verbot für den Verkauf von NP-haltigen Produkten, da aber nur stichprobenartige Kontrollen stattfinden, ist es unmöglich, die belastete Importware aus dem Verkehr zu ziehen.
Halten Sie es da nicht für sinnvoll, dass das Gesundheitsministerium vor selbstgenähten Masken mit bedruckten Stoffen warnt und FFP Masken empfiehlt oder Empfehlungen für Maskenstoffe ausspricht, die nicht im Verdacht stehen, durch Ausdünstungen im Haut-/ Schleimhautbereich Krebs zu erzeugen? Sollte sich hier nicht auch der Gesundheitsausschuss stark machen?
Sehr geehrter Herr Karsch,
es ist durchaus möglich, dass selbstgenähte Masken auch schädliche Stoffe enthalten können, die man einatmet. Es gilt daher, das richtige Material für seine Maske zu wählen.
Dazu gibt es immer wieder die Empfehlung: Wer sich eine Alltagsmaske selber bastelt, sollte eng-gewebte hundertprozentige Baumwolle verwenden. Diese entspricht in ihrer Funktionsweise am ehesten einem Mund-Nasen-Schutz.
Dies hat das Gesundheitsministerium auf mehrere (Medien-)Anfragen geäußert, die Gesundheits- und andere Behörden sprechen diese Empfehlung regelmäßig aus. Die meisten Selbstnähanleitungen im Internet berücksichtigen auch diese Empfehlung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke