Frage an Edgar Franke von Knuth F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Franke,
leider kommt viel zu spät eine noch sehr spärliche Diskussion über den Global Compact for Migration in Gang. Gehören Sie auch zu den Unterstützern dieses Abkommens?
Angeblich sind die darin enthaltenen Punkte nicht bindend. Nur warum dann dieser Pakt?
Frau Merkel wird dieses Papier Anfang Dezember in Marakesch zeichnen.
Mit freundlichen Grüßen
K. F.
Sehr geehrter Herr Fischer,
der Vertrag versteht sich tatsächlich als einen nicht rechtsverbindlichen Kooperationsrahmen. Und das einen klaren Grund:
Es steht eindeutig drin, dass die Souveränität der Staaten unangetastet bleibt: „Der Globale Pakt bekräftigt das souveräne Recht der Staaten, ihre nationale Migrationspolitik selbst zu bestimmen, sowie ihr Vorrecht, die Migration innerhalb ihres Hoheitsbereichs in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht selbst zu regeln.“
Im Kern geht es um eine bessere internationale Zusammenarbeit in der Migrationspolitik und um Standards im Umgang mit Flüchtlingen. Vor allem geht es darum, gemeinsame Regeln und Instrumente zu finden, um mit den weltweiten Wanderungswegen verantwortungsbewusst und kooperativ umzugehen.
Deutschland hat mit seinen hohen Standards im Umgang mit Migranten und Flüchtlingen erlebt, dass das zu einem erheblichen Migrationsdruck führt. Wenn es mit dem Abkommen gelingt, Mindeststandards auch in anderen Teilen der Welt zu etablieren, dann dürfte der Migrationsdruck sich auch abmildern. Auch deshalb, ist das Abkommen zu begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke