Frage an Edgar Franke von Jörg W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Franke,
nach einem Handgelenkbruch und keinen weiteren Beschwerden wurde mir von einer Röntgenassistentin und von ihren Kolleginnen unter Verletzung der Röntgenverordnung eine Computertomographie des Hirnschädels aufgeschwatzt. Familienangehörigen wurden auch Cts des Hirns unter Verletzung der Röntgenverordnung gemacht. Laut einer US-Studie bekommt nach der Computertomografie jeder 80. Krebs, vgl. http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/krebs-ausloesen-computertomographie-strahlen-schlimmer-als-vermutet-studie-10828536.bild.html. Gibt es Studien, inwieweit mit einer Computertomographie des Hirns die Hirnleistung geschwächt wird und wann nach der Ct des Hirns mit einem Hirntumor zu rechnen ist?
Mit freundlichem Gruß
Jörg Wende
frankeSehr geehrter Herr Wende,
die Computertomografie (CT) ist ein Verfahren der Röntgendiagnostik, das eine direkte Darstellung von Knochen aber auch von Weichteilstrukturen ermöglicht. Dabei wird mit einem dünnen, fächerartigen Röntgenstrahlbündel die zu untersuchende Körperregion schichtweise abgetastet und ein Fernsehbild (Computertomogramm) aufbaut. Inwieweit in Ihrem Fall eine Computertomographie des Hirnschädels erforderlich war, erschließt sich für mich aus Ihren Ausführungen nicht.
Richtig ist, dass beim Durchgang von Röntgenstrahlen es im Erbgut der Zellen zu Schäden kommen kann, eine mögliche Folge davon ist eine Krebserkrankung.
Studien belegen auch, dass die gefährliche Strahlenbelastung durch die CT sich in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Es wird weiter erforscht, bei welchen Krankheitsbildern und Patienten CTs Vorteile bringen und wo ihr Nutzen geringer als das Risiko ist.
Ärzte haben jedoch die Pflicht, bei der Verwendung der Computertomografie genau Nutzen und Risiken abzuwägen und die Patienten über die bekannten Risiken der Strahlenexposition zu informieren. Mehr Informationen, mehr Untersuchungen und mehr Technik führen nicht notwendig zu einer Verbesserung, in vielen Fällen sind die Scans womöglich gar nicht notwendig.
Inwieweit die CT die Hirnleistung schwächen könnte und mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Hirntumor durch den CT-Einsatz ausgelöst werden könnte, kann ich Ihnen nicht beantworten. Mir liegen keine Studien vor, die ihre Aufassung bzw. Befürchtung stützen könnten! Wir haben jedoch in der Gesundheitspolitik den Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung durchgesetzt, was sie bei einer Entscheidung unterstützen und vor nicht notwendigen medizinischen Eingriffen schützen soll. Die zusätzliche neue Sicht hilft, die nötige Sicherheit für die anstehenden Entscheidungen zu erhalten und Vor- und Nachteile noch einmal abzuwägen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke