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Edgar Franke
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Frage von Michael T. •

Frage an Edgar Franke von Michael T. bezüglich Verkehr

Der Netzausbau ist mittelfristig wichtig für die Versorgungssicherheit und den Transport erneuerbarer Energien. Die Situation bleibt aber zum Beispiel durch die Abregelung von Einspeisespitzen oder das Zuschalten von Reservekraftwerken beherrschbar, selbst wenn der Netzausbau langsamer käme. Warum setzt man bei der Leitung von mit Hochtechnologie erzeugtem und mit öffentlichen Milliarden subventioniertem Strom auf die alte Leitungstechnik mit Überlandleitungen? Diese ist vielleicht jetzt billiger und einfacher zu montieren, führt aber dazu, dass dem Land und seinen Menschen eine weitere, weithin sichtbare optische "Umweltverschmutzung" zugemutet wird.
Warum soll es am Technologiestandort Deutschland nicht möglich sein, auch den Netzausbau mit einer zukunftsweisenden Technologie, der flächendeckenden Erdverkabelung, umzusetzen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Tönges,

immer häufiger werden Erdkabel statt Überlandleitungen gefordert. Sie begegnen der Angst vor Elektro-Smog und sichern die freie Sicht auf Wald und Felder. Doch Erdkabel sind in der Großanwendung technologisch noch unerprobt. Es besteht die Befürchtung, dass bei kompletter Erdverkabelung die Stabilität des Netzes nicht immer garantiert werden kann.
Dennoch sollte eine Erdverkabelung als Alternative zur Verfügung stehen. Sie macht lokal auf jeden Fall dort Sinn, wo geforderte Mindestabstände zur Bebauung nicht eingehalten werden können.

Der Netzbetreiber wendet ein, dass ein erhöhter finanzieller Aufwand entstünde, die die alle Stromkunden über den Strompreis dann bezahlen müssten. Der Flächenbedarf beim Bau sei auch erheblich größer. Über damit verbundene Umwelteinflüsse gäbe es nicht genügende Erkenntnisse.

An anderer Stelle hatte ich aber bereits festgestellt: Die Ängste der Bürgerinnen und Bürger sind ernst nehmen. Entsprechend ist eine Abstandsregelung festzulegen und auch eine Erdverkabelung im Einzelfall zu prüfen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke

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