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Edgar Franke
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Frage von Dr. Sven R. •

Frage an Edgar Franke von Dr. Sven R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Franke,

seit Wochen werden in der Presse widersprüchliche Informationen über die Notwendigkeit von „Stromtrassen“ und nun auch vom Verlauf dieser Trassen veröffentlicht. Hier muss man offensichtlich Experte sein, um überhaupt einschätzen zu können, ob das alles notwendig ist, was jetzt hier für sehr sehr viel Geld geplant wird. Das bin ich nicht. Aber ich bin zumindest so (politisch) erfahren, dass ich durchaus weiß, dass solche Entscheidungen nicht immer und nicht nur nach reinen sachlichen Gründen getroffen werden.
Ich würde gerne verstehen, warum auf der einen Seite Bayern keinen Strom aus dem Norden meint zu brauchen, auf der anderen Seite aber weiter genau dies geplant wird (z.B. Netzausbauvorhaben SuedLink und der geplanten Süd-Ost-Trasse).
Bayern möchte die dezentrale Energieerzeugung vor Ort fördern. Das klingt in meinen Augen sehr gut und vernünftig. Und nicht nur deshalb, weil damit eine Verschandelung unserer schönen Landschaft (das ist hier in unserem strukturschwachen Schwalm – Eder ein wesentliches Kapital) durch Monsterstromtrassen verhindert wird.

Da bereits am 03.11.2014 durch Tennet der Antrag zur Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden soll und damit das förmliche Planungsverfahren in Gang gesetzt wird, möchte ich Sie dringend darum bitten, sich für eine unabhängige und sachliche Klärung der Notwendigkeiten dieser Vorhaben bzw. möglichen Alternativen einzusetzen und (vorerst ?) das Netzausbauvorhaben SuedLink zu stoppen!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sven Ricks

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Ricks,

im Hinblick auf meine Position gegenüber der geplanten Stromtrasse möchte ich auf meine vorhergehenden Antworten hinweisen. Hier möchte ich mich darauf beschränken festzustellen, dass die geplante Trassenführung mit allen dargestellten Alternativrouten nicht den Vorgaben entspricht, die an eine sozial- und umweltverträgliche Planung zu stellen sind. Sie ist schon von daher abzulehnen.

Die bayerische Position ist aber nicht davon geprägt, dass eine dezentrale Energieversorgung präferiert würde, wie ich meine. Vielmehr wird aus politischen Gründen versucht, in Verhandlungen Vorteile für Bayern im Zuge der Realisierung der Stromtrasse zu erlangen. Ich denke, die Weiterführung der Kernkraftwerke oder die Errichtung neuer Gaskraftwerke liegen der Intention der bayerischen Führung näher. Ich erwarte da mehr Ehrlichkeit im Hinblick auf die notwendige Energiewende in unserem Land.

Doch direkt auf die bayerischen Forderungen möchte ich antworten: Wenn der bayerische Ministerpräsident Seehofer weiter sagt, dass er keine Stromtrasse benötigt, sage ich auch ganz klar: Dann benötigen wir in Nordhessen erst recht keine!"

Im Übrigen möchte ich auf ein ausführliches Antwortschreiben an die Bürgerinitiativen und Bürgermeister im Schwalm-Eder-Kreis verweisen. Sie können es hier nachlesen: _http://www.edgarfranke.de/SuedLink.210.0.html_

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke

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