Frage an Edelgard Bulmahn von S. B. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Bulmahn,
Ihre persönlichen Ziele bei der Wahl sind ja (bitte korrigieren Sie mich ggfs.)
1. Ihren Wahlkreis zu gewinnen
2. Bundesministerin zu bleiben
Angenommen, Sie erreichen beide Ziele: Wie, mit Verlaub, wollen Sie sich um die "kleinen" Sorgen und Wünsche Ihres Wahlkreises kümmern, wo doch schon der Ministerposten die ganze Frau fordert? Finden Sie es fair, daß Ihr Wahlkreis quasi ohne Direkt-Abgeordneten dasteht? Finden Sie es demokratisch, wenn diese Tätigkeit von Leuten übernommen wird, die nicht dafür gewählt wurden?
Ich weiß, daß das ein generelles Problem unseres Wahlrechts ist und daß es "alle so machen". Trotzdem würde mich Ihre Meinung interessieren.
Viel Glück weiterhin
S. Boesler
Sehr geehrter Herr Boesler,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Selbstverständlich ist es mein Ziel, meinen Wahlkreis zu gewinnen und mich um die Sorgen und Wünsche meiner WählerInnen zu kümmern; ich möchte auch Bundesministerin für Bildung und Forschung bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass man beide Ziele sehr gut und auch zur Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger ausfüllen kann, und ich denke, dass ich in den vergangenen sieben Jahren ganz gut mein Bundestagsmandat und mein Amt als Bundesministerin "unter einen
Hut" gebracht habe.
Im Rahmen meiner Abgeordnetentätigkeit habe ich die Möglichkeit, mir ein Team von MitarbeiterInnen zusammenzustellen, das jederzeit für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar ist. Der direkte Draht zu der Basis und den Menschen vor Ort ist mir sehr wichtig, weil ich so ganz konkret von den Problemen erfahre, für die dann vor Ort oder in der Bundespolitik Lösungen gefunden werden müssen. In meinem BürgerInnenbüro
in Hannover-Linden, Limmerstr. 23, Telefon 0511-453638, E-Mail edelgard.bulmahn@wk.bundestag.de, stehen meine Mitarbeiter stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Angebot des BürgerInnenbüros wird auch rege genutzt - was mich sehr freut. Mich erreichen per E-Mail und per Post sehr viele Anfragen und Anregungen, die dann von mir oder von meinen Mitarbeitern bearbeitet werden. Nur wenn man die Probleme vor Ort kennt, läuft man nicht Gefahr, in der Bundespolitik in Berlin abzuheben.
Zusätzlich habe ich noch mein Abgeordnetenbüro in Berlin, in dem sich zwei Mitarbeiterinnen um Bürgeranfragen kümmern; diese beiden Mitarbeiterinnen stehen ebenfalls in regelmäßigem Kontakt mit mir. Sicherlich kann ich nicht immer in Hannover sein, da ich als Ministerin viele andere Termine wahrnehmen muss. Durch meine Abgeordnetenbüros findet ein ständiger Informationsaustausch statt, sodass ich von den Sorgen und Nöten der Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises in der Regel zeitnah erfahre und wo es möglich ist, Lösungen für Probleme zu finden.
Es freut mich übrigens sehr, dass Hannover heute ein attraktiver Bildungs- und Forschungsstandort ist, auch dank tatkräftiger Unterstützung der Bundesregierung. Allein mit dem Ganztagsschulprogramm sind in Hannover neun Ganztagsschulen ausgebaut worden. Weitere sollen hinzukommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Edelgard Bulmahn