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Edelgard Bulmahn
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Frage von Oliver A. •

Frage an Edelgard Bulmahn von Oliver A. bezüglich Recht

Unterstützen Sie die bayrische Initiative zum Verbot von "Killerspielen"? Was sind "Killerspiele" für Sie?
Wie stehen Sie generell dazu?
Danke

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Alde,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu meiner Haltung zu einem derzeit diskutierten Verbot so genannter „Killerspiele“.

Aktuelle Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist den Jugendmedienschutzes ernst zu nehmen und wie wichtig gleichzeitig auch eine differenzierte Betrachtung der aufgeworfenen Fragen ist. Ich halte generell die Darstellung von Brutalität und Gewalt und die zu oft damit einhergehende Verherrlichung oder Bagatellisierung für hochproblematisch. Meine Zielsetzung ist eine wirksame und zielgenaue Selbstkontrolle, ohne damit alle, auch die gewaltfreien Computerspiele zu diskreditieren. Deutschland hat innerhalb der EU bereits jetzt strenge Gesetze. Der Jugendmedienschutz ist in Deutschland dreistufig geregelt. Zum einen führt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ein Prüfverfahren zur Altersfreigabe durch. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert jugendgefährdende Träger- und Telemedien, die Kindern und Jugendlichen weder verkauft noch anderweitig zugänglich gemacht werden dürfen. Darüber hinaus sind nach § 131 StGB Medien, die bestimmte Gewaltdarstellungen enthalten, grundsätzlich verboten.

Dieses Modell der regulierten Selbstkontrolle hat sich in der Vergangenheit als grundsätzlich angemessen erwiesen. Zurzeit wird jedoch geprüft wie das System der staatlich überwachten Selbstkontrolle verbessert werden kann. Das Hans-Bredow-Institut führt im Auftrag von Bund und Ländern eine entsprechende Untersuchung durch. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2007 vorliegen.

Im Vordergrund unserer Bemühungen zur Umsetzung eines wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutzes sollte allerdings nicht nur der Jugendmedienschutz alleine stehen, sondern insgesamt eine Stärkung und Stützung von Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit. Eltern und auch das weitere Umfeld von Jugendlichen müssen verstärkt einen Blick darauf haben, was die Jugendlichen vor dem Computer tun. Eine entsprechende Bildung von Anfang an spielt dabei eine erhebliche Rolle.

Mit freundlichen Grüßen

Edelgard Bulmahn