Frage an Eberhard Gienger von Dr. med. Joachim K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr MdB Gienger.
Für "Sportler-fuer-rauchfrei" frage ich:
Als Arzt erlebe ich tagtäglich schweres gesundheitliches Leid - Niktoinabhängigkeitsfogen. Die kalten Zahlen heißen für unser Deutschand: 140.000 Tode jedes Jahr (1). (Zum Vergleich: AIDS 650 Tote/in D per Anno)
Die Tabaksucht ist eine gemachte Sucht:
* gezielt werden Kinder und Jugendliche rekrutiert (1)(2)(3)(5)
* bis zu 600 suchtverstärkende Zusatzstoffe, undeklariert! (1)(2)
* Schleichwerbung bis weit ins Kinderfernsehn, in D mehr als doppelt so häufig als in anderen Ländern (3)
* Fehlinformation und Forschungsverfälschung (2)(4)
* 60% der Kindstod-Fälle sind tabakbedingt (6)
Können Sie jetzt die Zusammenfassung des deutschen Weltnichtrauchertages 2000 nach vollziehen?
"Die Tabakindustrie hat der öffentlichen Gesundheit den Krieg erklärt, denn eine Zigarette ist das einzige Konsumgut, das tötet, wenn es bestimmungsgemäß verwendet wird. Tabak ist eine stark abhängig machende Substanz. Die Tabakindustrie hat Wissenschaft, öffentliche Gesundheit und Politik unterwandert, um ihr Produkt, das Konsumenten abhängig macht, bevor es sie tötet, zu verkaufen. Die zur Verfügung stehenden Daten belegen, dass zwei Drittel der aktuellen Raucher im Alter von 10 bis 20 Jahren mit dem Rauchen begonnen haben. Eine Zigarette ist aber nicht etwa eine Papierhülse, in die Tabakblätter gerollt sind. Es ist im Gegenteil ein hochentwickeltes Produkt, das abhängig machen soll und letztlich tötet."
Nikotinsklaverei? Wie könnte hier gesetzgeberisch Handhabe bewirkt werden? Wie können Sie die deutsche Bevölkerung vor diesen Tabaktätern geschützen? Können Sie Sportler-fuer-rauchfrei unterstützen?
(1) DKFZ, Heidelberg
(2) Jura- und Wirtschafts- Prof. Michael Adams, Hamburg,
"DasGeschäft mit dem Tod"; Zweitausendeins-Verlag
(3) Bätzing-Studie, Drogenbeauftragte, BGM
(4) Deutsches Ärzteblatt 3/07: "Vom Teufel bezahlt ...";
(5) http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15709/1.html
(6) http://www.onmeda.de/aktuelles/news/index.html?id=2488
Sehr geehrter Herr Dr. Kamp,
Tabak ist neben Alkohol das am weitesten verbreitete Suchtmittel. In Deutschland rauchen rund 44 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Die Gesundheit der Bevölkerung ist ohne Zweifel ein hohes Schutzgut. Passivrauchen verursacht in Deutschland nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums jährlich ca. 3.300 vermeidbare Todesfälle unter Nichtrauchern. Dieses ist auch vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger (nach meinen Zahlen ca. 63 %) Nichtraucher sind, nicht hinnehmbar.
Um das Ziel, den Schutz vor dem Passivrauchen in Deutschland zu verbessern, hat der Deutsche Bundestag ein Gesetz verabschiedet, das dieses Ziel für seinen Zuständigkeitsbereich umsetzt. Zugleich wurde die Altersgrenze für das Rauchen im Jugendschutzgesetz auf 18 Jahre angehoben. In den Ländern treten nach und nach die letzten Nichtraucherschutzgesetze in Kraft. Ich begrüße den deutlich erweiterten Schutz der Nichtraucher nachdrücklich. Bei aktiven Rauchern setze ich auf mehr Aufklärung, das Rauchen weiter einzuschränken ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Rauchfrei 2008 ist zum Beispiel eine solche Kampagne.
Mit freundlichen Grüßen
Eberhard Gienger