Frage an Eberhard Gienger von Roland K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Gienger,
durch meine Tätigkeit als freiberuflicher Dozent und Lehrer an verschieden berufsvorbereitenden Schulen habe ich täglich mit Jugendlichen zwischen 15 - 18 Jahren zu tun. Im BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) sind schulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und ohne Schulabschluss.
Und was stellen meine Kollegen und ich fest?
Die Motivation, einen Schulabschluss nachzuholen ist oft sehr gering. Die Schüler/innen habe gelernt und sind der Meinung, dass es sowieso nichts bringt, sie sowieso keine Chancen haben oder es auch ohne Schulabschluss schon gehen wird. So die Schüleraussagen.
Deshalb haben wir uns überlegt, wie diese Motivation über die pädgogischen Möglichkeiten hinaus zu verbessern wäre. Und dabei sind wir auf folgende Idee gekommen. Wir verknüpfen das was sie wollen mit dem was der Gemeinschaft nützt.
Deshalb stelle ich zur Diskussion: Führerschein für PKW nur mit Hauptschulabschluss (oder vergleichbar und höher). (Alternativ mit 25 Jahren) Was würde damit erreicht?
1. zusätzliche Motivation, und alle Folgen ausreichender Bildung (Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten, bessere Berufsausbildung, bessere Arbeitsplatzsuche etc.)
2. verkehrsteilnehmer, die nachweisen, ausreichend lesen und rechnen zu können.
Können Sie sich für dieses Thema interessieren?
Für Rücksprachen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Köhler
Sehr geehrter Herr Köhler,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch.
Ihren einführenden Kommentar kann ich durch mehrere Besuche in Jugendhäusern und Schulen in meinem Wahlkreis leider nur bestätigen.
Ihren Vorschlag habe ich mehrfach studiert und kann durchaus Vorteile erkennen. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass solch ein Vorstoß durchsetzbar und mehrheitsfähig ist.
Bereits heute ist es so, dass dem Führerschein eine theoretische Prüfung zugrunde liegt, bei der es notwendig ist, über ausreichend Sprachkenntnisse zu verfügen.
Ich befürworte grundsätzlich die Hauptschule zu stärken, wie es aktuell durch die Landesregierung mit dem Ausbau der Werkrealschulen umgesetzt wird. Ziel von Politik und Gesellschaft muss es sein, dass es allen Schülern möglich gemacht wird einen Abschluss zu erzielen.
Falls Sie zu der Thematik ein Gespräch mit mir führen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an mein Wahlkreisbüro in Bietigheim-Bissingen - Tel.: 07142 / 918991.
Mit freundlichen Grüßen
Eberhard Gienger MdB