Frage an Dorothee Granderath von Uwe D. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Granderath,
laut Medienmeldungen, möchte Ihre Partei Menschen mit einem Einkommen von 60.000,-EUR p.a. höher besteuern.
Haben Sie schon einmal ausgerechnet, wie hoch das Familieneinkommen einer vierköpfigen Familie ist die genau an dieser Verdienstgrenze liegt?
Können Sie mir sagen, wer noch konsumieren und unsere Binnenwirtschaft stützen solle, wenn nicht diese Bevölkerungsschicht?
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Drescher
Sehr geehrter Herr Drescher,
wenn die grünen Steuerpläne umgesetzt werden, werden letztlich nur die etwa 7 Prozent der Einkommensteuerpflichtigen belastet, die das höchste zu versteuernde Einkommen haben. Gut 90 Prozent der Einkommensteuerzahler werden also nicht mehr Einkommensteuer bezahlen als bisher. Dies liegt daran, dass wir Grüne den steuerlichen Grundfreibetrag für alle erhöhen wollen. Der Spitzensteuersatz von 49 Prozent soll auf Einkommensanteile erhoben werden, die oberhalb von 80.000 € zu versteuerndem Einkommen liegen. Beim zu versteuernden Einkommen sind bereits Werbungskosten und bestimmte Vorsorgeaufwendungen und Freibeträge abgezogen. Bei überschlägiger Berechnung werden daher alle Arbeitnehmer entlastet, die einen Bruttolohn von weniger als 5.600 € verdienen. Bei Ehepaaren spielt eine Rolle, welchen Anteil am Familieneinkommen ein Partner einbringt. Wenn nur ein Partner in einer Ehe verdient, steigt der Steuerbetrag in Ehen mit mehr als einem Kind ab einem Bruttoeinkommen ab 7.000 € (Quelle: Flyer "Grünes Steuerkonzept Wir wollen KITAS, Schuldenabbau und gute Bildung", Anmerkung zur vierten Beispielsrechnung).
Wir halten dies für gerechter als etwa eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer, die gerade Familien und untere bis mittlere Einkommen deutlich stärker belastet. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.gruene.de/steuern
Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage! Sie haben mir damit Gelegenheit gegeben, die grünen Steuerpläne näher darzulegen. Selbstverständlich ersetzt meine kurze Darstellung nicht die Beratung durch einen Steuerberater, der auch die konkreten Umstände Ihrer Familie berücksichtigen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothee Granderath