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Dorothea Steiner
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Frage von Philipp Z. •

Frage an Dorothea Steiner von Philipp Z. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Steiner.

Da sie Osnabrück ja nach der Wahl im September für vier Jahre repräsentieren werden (nach ihrer Platzierung auf der Landesliste der Grünen ist ein Einzug in den Bundestag mehr als wahrscheinlich), möchte ich ihnen nun zwei Fragen stellen:

1) Was sind ihre Ziele für die nächsten 4 Jahre, durch die sie der Region Weser-Ems und insbesondere der Stadt Osnabrück im Bundestag helfen wollen?

2) Wie bewerten sie die Frage des Ausstieges aus der Atomkraft, insbesondere nach den Pannen der letzten 3 Jahre in verschiedensten Atomkraftwerken und halten sie es für angebracht die Atomkraft (wie es die FDPund CDU/CSU vertreten) als notwendige Brückenenergieform zu deklarieren, bei der die Laufzeit der Atommeiler verlängert werden muss, nachdem momentan (Stand 27. Juli 2009) sieben Atomkraftwerke, also mehr als 1/3 vollständig heruntergefahren sind? Es wäre auch schön, wenn sie in diesem Zuge etwas zur Problematik der endgültigen Lagerung der ausgebrannten Brennstäbe sagen könnten.

Mit freundlichen Grüßen und bereits jetzt vielen Dank für ihre hoffentlich aussagekräftigen Antworten.

Philipp Zeller

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

1. Was sind Ihre Ziele für die nächsten vier Jahre, durch die Sie der Region Weser-Ems und insbesondere der Stadt Osnabrück im Bundestag helfen wollen?

Antwort:

Ich möchte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Osnabrück eine Ansprechpartnerin für grüne Themen sein. Ich möchte die Stadt Osnabrück dabei unterstützen, die Solarenergie vorbildlich zu nutzen und den Umstieg auf Erneuerbare Energie zu befördern. Ökologische Modernisierung kann Jobs in Osnabrück und in der Region schaffen.

2. Wie bewerten Sie die Frage des Ausstieges aus der Atomkraft, insbesondere nach den Pannen der letzten drei Jahre in verschiedensten Atomkraftwerken und halten Sie es für angebracht die Atomkraft als notwendige Brückenenergieform zu deklarieren, bei der die Laufzeit der Atommeiler verlängert werden muss? Es wäre schön, wenn Sie in diesem Zuge etwas zur Problematik der endgültigen Lagerung der ausgebrannten Brennstäbe sagen könnten.

Antwort:

Die Atomkraft hat ausgedient und zwar endgültig. Sie taugt auch nicht als Brückentechnologie, was CDU und FDP gerne behaupten. Laufzeitverlängerungen und weitere Nutzung der Atomenergie blockieren den Ausbau der Erneuerbaren Energien genauso wie neue Kohlekraftwerke. Die erneute Pannenserie vom Juli, als die Kraftwerke Krümmel, Emsland und Philippsburg vom Netz genommen werden mussten, hat außerdem gezeigt, dass es keine Energielücke gibt und wir sehr gut ohne AKW auskommen. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 11 von 17 AKW am Netz und trotzdem ist bei niemandem das Licht ausgegangen.

Von den Befürwortern der Atomkraft wird auch immer wieder ausgeblendet, dass wir den nachfolgenden Generationen ein immenses Entsorgungsproblem mit dem strahlenden Atommüll hinterlassen. Die Vorgänge im Bergwerk Asse haben gezeigt, dass es noch immer keine sichere Endlagerlösung gibt. Lauge sickert ein und das Bergwerk droht einzustürzen. Die Asse ist derzeit Deutschlands größtes Umweltproblem. Für ein mögliches Endlager brauchen wir eine neue unabhängige und ergebnisoffene Endlagersuche, die die Untersuchung aller möglichen geologischen Formationen einschließt. Und zwar nicht nur in Niedersachsen, sondern deutschlandweit.