Frage an Dorothea Steiner von Christian R. bezüglich Tourismus
Guten Tag Frau Steiner,
an Sie stelle ich folgende Fragen:
Wird es mit Ihnen Windkraft im Wald geben und werden Sie der Windkraftlobby da nachgeben?
Wie wollen Sie die Konflikte lösen, die sich bei der von Ihrer Partei geplanten Ausweitung der erneuerbaren Energien (Fledermaus- und Rotmilantod durch Windräder, Agrarmonotisierung durch Biogas, Flächenproblematik bei Umstellung von Mais auf Blumenmischungen, die in Versuchen teilweise zu erheblichen Ernteausfällen geführt haben etc.)? Glauben Sie, dass Naturschützer nicht von den Grünen enttäuscht sein werden, wenn das Ausmaß der Folgen der Energiewende in aller Deutlichkeit hervortreten wird?
Sehr geehrter Herr Rossi,
wir Grüne lehnen die Windenergienutzung im Wald nicht grundsätzlich ab. Aber wir wollen sie nur in einem bestimmten naturschutz- und umweltrechtlichen Rahmen zulassen. So sollten Schutzgebiete für Windkraftanlagen tabu sein. Darüber hinaus müssen Einschränkungen aufgrund von Anforderungen des Natur- und Artenschutzes gelten. Auch dürfen Windkraftanlagen nur dort errichtet werden, wo sich der Eingriff in die Wälder (nicht nur die Anlage selbst, sondern auch für die Erschließung und die Stromanbindung) in einem begrenzten Rahmen halten lässt. Dazu sollte bspw. eine Höchstgrenze für die Flächeninanspruchnahme pro Windkraftanlage festgelegt werden. Werden diese Rahmenbedingungen eingehalten, wird es einen Wildwuchs und flächenhaften Ausbau der Windenergie im Wald aller Voraussicht nach nicht geben.
Im Bezug auf die Probleme bei der Ausweitung erneuerbarer Energien, Sie sprechen hier insbesondere Probleme im Agrarbereich an, kann ich Ihnen versichern, dass wir uns intensiv mit diesen Problemen auseinandersetzen, Lösungsvorschläge erarbeiten und in die parlamentarische Arbeit einbringen. Als ein Beispiel sei hier unser Antrag "Kleegras-Verwendung in Biogasanlagen stärken" (Drucksache 17/9322) genannt, der darauf abzielt schädliche Maismonokulturen auszubremsen und Alternativen (wie etwa Klee- und Luzernegras, die als Leguminosen aktiv Humus aufbauen und das klimaschädliche Kohlendioxid binden) stärker zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen,
Dorothea Steiner