Frage an Dorothea Frederking von Peter B.
Mit Unbehagen stelle ich fest, dass im Wongebiet Stadtsee Stendal immer mehr Wohnanlagen und Freiflächen eingezäunt werden. Das wiederspricht in hohem Masse meiner Auffassung von freiheitlich, demokratischem Zusammenleben und Integration. Ich hätte gerne gewusst, wie Ihre Einstellung dazu ist.
Sehr geehrter Herr B.,
Einzäunungen sind für mich eine gewisse Form der Abschottung und der Privatheit, die ein offenes Miteinander dann und wann etwas behindern können. Ein Kind kann einer interessanten Sache nicht einfach nachgehen und Erwachsenen wird mit blickdichten Zäunen das Erfreuen an schönen Dinge verwehrt. Oder der ungezwungene Schwatz wird erschwert. Darüber hinaus sehen viele Zäune einfach nicht schön aus und wirken steril und abweisend - anders als z.B. in Weißrussland, wo bemalte Holz-Zäune einen ästhetischen Stellenwert haben. Dennoch sehe ich in der privatrechtlichen Möglichkeit von Zäunen keine besondere Relevanz und würde Zäunen keine politische Bedeutung beimessen. Unabhängig davon, wird unser grüner Stadtrat in Stendal nachfragen, ob kommunale Freiflächen eingezäunt werden und ob die kommunalen Wohnungsgesellschaften verstärkt Zäune bauen. Denn richtig schön sind Zäune nicht und da, wo Einfluss über die Kommune möglich ist, sollten wir diesen auch nutzen.
Beste Grüße von D. Frederking
Dorothea Frederking, MdL