Frage an Dora Heyenn von Alexander W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Heyenn,
ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich im heutigen Abendblatt Ihre Interviewäußerung las, die SPD sei Ihr Hauptgegner. Ist das ein Druckfehler oder ein Rückfall in alte "Sozialfaschismus"-Zeiten?
In Erwartung der Antwort und freundlichem Gruß
Alexander Weil
Sehr geehrter Herr Weil,
vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst bitte ich um Nachsicht wegen der späten Beantwortung. Im Gegensatz zu den SpitzenkandidatInnen der anderen Parteien stehe ich, wie alle KandidatInnen der LINKEN, während des Wahlkampfes weiterhin voll im Berufsleben und habe keinen Apparat der mir zuarbeitet.
Politischer Hauptgegner der LINKEN ist der Neoliberalismus. Darunter verstehen wir jene Politik die sich u.a. in Steuergeschenken für Vermögende, Privatisierung öffentlichen Eigentums, Abbau sozialer Leistungen, Erhebung von Gebühren z.B. für SchülerInnen und Studierende sowie Druck auf sozial Benachteiligte (Hartz IV) äußert.
Diese Politik wird in Hamburg durch die CDU ausgeführt aber im Bund von der SPD und den Grünen begründet. Die Politik von Rotgrün hat zu einem wahren Dammbruch des Neoliberalismus geführt.
Mit der Auseinandersetzung der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts hat das wenig zu tun.
Kurz und gut: Nicht die SPD ist unser politischer Hauptgegner, aber unser Hauptgegner im Wahlkampf und das nicht durch unser Zutun.
Wenn Sie sich die Äußerungen, die beispielsweise Herr Naumann und Herr Egloff über DIE LINKE geäußert haben, dann werden Sie feststellen, dass es ausschließlich um Verleumdungen und bösartige Unterstellungen handelt.
Mit freundlichen Grüßen
Dora Heyenn