Frage an Dora Heyenn von Konstanze R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Heyenn,
Ich habe gerade das Buch: „Die grosse Verschleierung“ von Alice Schwarzer gelesen. Dort schreibt sie zum Thema Kopftuch :“ In Kindergärten, Schulen und im öffentlichen Dienst allerdings hat dieses Kopftuch – das kein religiöses sondern ein politisches Zeichen ist – nichts zu suchen. Hinzu kommt, dass es eine gewaltige Erleichterung für viele muslimische Mädchen aus orthodoxen oder fundamentalistischen Familien wäre, wenn das Kopftuch sie wenigstens in der Schule nicht als die „Anderen“ stigmatisieren, in ihrer Bewegungsfreiheit behindern und sie von den Jungen wie Wesen von unterschiedlichen Sternen trennen würde.“ (S.232/233) Weiter hin schreibt sie über den Ganzkörperschleier:“ Der Ganzkörperschleier aber hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Er raubt den weiblichen Menschen jegliche Individualität und behindert sie aufs schwerste in ihrer Bewegungsfreiheit, Burka und Niquab sind zutiefst menschenverachtend.“
Wie stehen Sie dazu und würden Sie etwas unternehmen?
Sehr geehrte Frau Röthig,
die Zahl der Burka-Trägerinnen ist in Hamburg sehr gering und wird von der großen Mehrheit aller Muslime, auch abgelehnt. Das Burka-Tragen ist in Hamburg wahrlich kein Massenphänomen. Statt eines Burka-Verbotes müssen wir über mehr über Emanzipation, Frauenrechte, Chancengleichheit in Schule und Arbeitswelt reden und dafür sorgen, dass misshandelten - christlichen, muslimischen, buddhistischen - Frauen Auswege geschaffen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dora Heyenn