Frage an Dirk Toepffer von Thomas M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Toepffer,
meine Frage ist, wie in Zukunft der allseits beklagte Fachkräftemangel hier in Hannover angegangen werden soll. Wie sollen die ganzen Flüchtlinge vor Ort eingebunden werden, obwohl ihnen die fachlichen Qualifikationen fehlen? Dadurch entstehen doch noch viel mehr Kosten.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Meier
Sehr geehrter Herr Meier,
zunächst einmal bedanke ich mich für Ihre Frage.
Der Fachkräftemangel muss auf unterschiedliche Weisen angegangen werden.
Förderprogramme sind ein guter Start. Wichtig ist aber weiterhin, dass allen die Möglichkeit geboten werden muss, sich weiterzubilden und entsprechende Ausbildungsprogramme in Anspruch zu nehmen. Die Stellen müssen leistungsfördernd und attraktiv gestaltet und das Angebot an dualen Studiengängen muss weiter ausgebaut werden.
In der Tat muss auch die Flüchtlingssituation berücksichtigt werden. Eine realistische Auseinandersetzung mit den gegebenen Umständen ist essentiell. Es werden Sprachkurse und Weiterbildungsmöglichkeiten benötigt. Diese kosten natürlich Geld. Genauso ist zu erwarten, dass die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Allerdings ist langfristig davon auszugehen, dass sich dieser Aufwand durch die zusätzlichen Steuereinnahmen und Zahlungen in die Sozialversicherungen rentiert. Zudem stehen viele ungenutzte Lehrstellen zur Verfügung, die besetzt werden müssen. Auch hier kann der Markt von den Flüchtlingen profitieren.
Die derzeitige Situation erzeugt viele verschiedene Reaktionen. Auch wenn ich die oft verbreitete Euphorie nicht gänzlich teile, bin ich doch optimistisch, dass sie für den Arbeitsmarkt eine gute Chance darstellt.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Toepffer