Frage an Dirk Stettner von Roland G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Stettner,
auf abgeordnetenwatch.de habe ich gesehen, dass Sie für die CDU in meinem Wahlkreis antreten. Ich lebe mit meiner Familie seit 3 Jahren in Weißensee, und gerade als Familie sind wir froh hierher gezogen zu sein.
Für mich persönlich ist vor allem Ihre Haltung zum Thema Verkehrspolitik interessant. Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit in Stadtmitte. Und ehrlich gesagt, ich bin jeden morgen froh das Ortsschild "Weißensee" auf der Beliner Allee zu verlassen und dann Fahrradwege vorzufinden. Auf dem Rückweg geht es mir genau umgekehrt. Parallelstrassen zu Fahrradstrassen umzufunktionieren könnte ja schon ein Schritt in die richtige Richtung sein, auch ein generelles Parkverbot auf der Berliner Allee könnte Platz und Raum für einen Radweg schaffen. Auch als Fußgänger findet man ab Albertinenstrasse und dann rund um den See, fast schon katastrophale Verhältnisse vor, wenn man die Berliner Allee überqueren möchte. Generell habe ich das Gefühl, dass der Autoverkehr in Weißensee an erster Stelle steht.
Meine Frage ist daher, haben Sie vor die derzeitigen Verkehrsführung in Weißensee zu ändern? Und wenn ja was sind hierbei Ihre konkreten Ideen bei der Umsetzung.
Welche Kernpunkte haben Sie sich bei einer Wahl für den Wahlkreis sonst gesetzt?
Auf eine Antwort Ihrerseits würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
R. G.
Sehr geehrter Herr Glauner,
vielen Dank für Ihre Fragen und Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit in Weißensee. Ich verstehe Sie sehr gut, denn ich fahre selber jeden Tag mit dem Fahrrad u.a. in Weißensee und kenne daher das Problem. Die verkehrlichen Zustände auf der Berliner Allee sind zugegebenermaßen eine Katastrophe: die Berliner Allee ist zu stark belastet, zu laut und zu gefährlich für die Verkehrsteilnehmer. Das führt dazu, dass auch das Komponistenviertel und dessen Straßen als Umgehungsstraßen / Schleichwege sehr stark beansprucht werden und ein starker Parkplatzsuchverkehr stattfindet.
Lassen Sie mich erst bezogen auf das Land und dann auf Weißensee antworten:
Die Berliner CDU hat ein Pilotprojekt für ein Radschnellweg-Netz für ganz Berlin initiiert, so dass Bike-Highways gerade im Hinblick auf immer häufiger werdende E-Bikes nicht nur sinnvoll sondern auch benötigt werden.
Im Bereich der S-Bahn-Trassen ist Platz und wenn nicht daneben, dann oben drüber überdacht. Das klingt vielleicht ein wenig futuristisch, jedoch ist das absolut möglich und wir werden uns daran gewöhnen müssen groß und möglichst innovativ zu denken. Berlin wächst erfreulicherweise stetig und unsere Aufgabe ist es, dieses Wachstum zu gestalten. Das Ergebnis dieser Gestaltung kann aus meiner festen Überzeugung heraus nicht eine Straße mit zwei Parkspuren rechts und links und stauenden Autos dazwischen sein.
In unserer letzten Kiezzeitung wurden vor allem verkehrstechnische Maßnahmen vorgestellt bei denen unter anderem auch Fahrradwege konkret umgesetzt werden; wenn Sie mögen, können Sie sich hier ein eigenes Bild davon machen: http://dirk-stettner.de/index.php?ka=1&ska=1&idn=126.
Weißensee benötigt eine U-Bahn unter der Berliner Allee; Die Vorteile liegen klar auf der Hand: U-Bahnen können dichter getaktet werden als Tramlinien und die Mittelinsel wird z.B. für Fahrräder frei. So können dort sichere Verweilzonen für Fahrradfahrer und attraktive Flächen für Händler entstehen. Ebenso benötigen wir mehr Park&Ride- Flächen in Brandenburg, damit eine Reduktion des Verkehrsaufkommens auch über die Berliner Allee erzielt werden kann.
Eine Fahrrad- und Anliegerstraße links und rechts der Berliner Allee ist eine schnell umsetzbare Lösung. Ich kann mir hier gut die Bizetstraße rechts und beispielsweise Behaimstraße / Schönstraße linksseitig vorstellen.
Herzliche Grüße,
Ihr
Dirk Stettner