Frage an Dirk Nockemann von Ralf F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Nockemann,
besten Dank für ihre prompte Antwort, da sie so ausführlich und ehrlich geantwortet haben, hier weitere Fragen an Sie:
1. Gibt es eigentlich auch eine Jugendorganisation der Zentrumspartei?
2. Haben Sie noch Kontakte zu Ronald Schill? Gibts die PRO Partei noch?
3. Die sonstigen Parteien, sind ja derzeit bei 3% Hamburg weit, was macht Sie sicher, das das Zentrum über 1% liegen wird,
4. Würden sie sich mit der Kuschpartei zusammensetzen?
5. Was würden Sie sagen, haben Sie am meisten aus ihrer Tätigkeit in der Hamburger Bürgerschaft gelernt?
6. Machen Sie auch Wahlvideos, die es dann bei youtube.de gibt?
7. Wie entspannen Sie von ihrer politischen Tätigkeit?
8. Haben sie ein Vorbild?
9. Wie schätzen Sie die bundesweiten Chancen des Zentrums ein?
Sehr geehrter Herr Frisch,
meine Antworten lauten wie folgt:
Zu 1: Nein, wir sind derzeit immer noch mit dem Aufbau der Parteistruktur beschäftigt. Eine Jugendorganisation würden wir gern ins Leben rufen. Wie in der "richtigen Gesellschaft" gibt es ohne Nachwuchs keine Zukunft. Außerdem bringt die Jugend die erforderliche Portion kreativen Denkens mit.
Zu 2: Seit 2004 hatte ich keinen Kontakt mehr zu Schill. Ich habe auch kein Interesse mehr an einer Begegnung mit ihm. Denn er war und ist trotz seines enormen und seinerzeit überfälligen Wahlerfolges nur ein mäßig begabter Selbstdarsteller. Das darf ich nach drei Jahren enger Zusammenarbeit wohl so formulieren. - Nach meinem Kenntnisstand gibt es die PRO nicht mehr.
Zu 3.: Das ZENTRUM bietet dem Wähler eine glaubwürdige Alternative zu den Altparteien, die primär ihren Machterhalt im Sinn haben. Viele Bürger sind angeekelt von den Altparteien. Das sehen Sie z.B auch an der geringen Wahlbeteiligung in Hessen. Die Politik in unserem Land ist moralisch verkommen. Wer hat das zu verantworten. CDU/SPD/GRÜNE haben innerhalb der letzten 20 Jahre deutlich gemacht, dass von Ihnen keine Lösung der drängenden Probleme zu erwarten ist. In Ihren Machtstrukturen zementieren sich die gesellschaftlichen Probleme unseres Landes.
- Wem haben wir den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands zu verdanken?
- Waren es nicht SPD/CDU/GRÜNE und FDP, die in der Vergangenheit Gesetze beschlossen haben, die eine effektive Strafverfolgung und Bestrafung von Gewaltkriminellen so unverhältnismäßig erschweren?
- Wem haben wir die Millionen von nicht integrationsfähigen Migranten zu verdanken?
- Wer hat das deutsche Schulsystem, das einst zu den besten der Welt gehörte, so "in die Grütze gefahren", dass wir nur noch drittklassig sind?
- Wer ist für die grassierende Technikfeindlichkeit weiter Teile der Bevölkerung verantwortlich.
- Wer ist dafür verantwortlich, dass wir in Deutschland keine preisgünstige elektrische Energie mehr produzieren. Das schadet massiv der Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft.
Wer hat die wachstumshemmende Bürokratie, die enorme Staatsquote und den überregulierten Arbeitsmarkt zu verantworten?
Ich vertraue auf die Vernunft der Wähler. Da uns die Medien aber bewusst ignorieren - schließlich ist der Springer Verlag mit Hamburger Abendblatt, BILD und WELT der Tod der Meinungsvielfalt - wird es sicher nicht leicht, sich im Bewusstsein der Bürger festzusetzen. Aber es gilt auch: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Übrigens: Die Medien machen mit den Umfragen Politik. Warum wird in den Medien nicht mehr über Kusch oder das ZENTRUM berichtet, obwohl wir eine Pressemitteilung nach der anderen schreiben? Weil diese beiden Parteien von ihrem Politikverständis her grundsätzlich gefährlich für die CDU sind. Da aber die SPRINGER- Chefredakteure fest in der CDU verankert sind, werden wir medienmäßig ignoriert.
Zu 4: Ich kenne einige Mitglieder der Kusch Partei und kann sie wohl als "alte Weggefährten" bezeichnen. Kusch laufen derzeit einige Mitglieder weg. Er ist kein Mensch, dessen Nähe ich als angenehm empfände. Dazu ist er zu egozentrisch. Er duldet keine Meinung neben sich und geriert sich im persönlichen Umgang sehr diktatorisch. Die Menschen, die seine persönlichen Machtansprüche beschneiden könnten, "serviert" er umgehend ab. Da ist er Schill "verdammt" ähnlich. Persönliche Unverträglichkeiten sollten aber eigentlich nicht im Vordergrund stehen, wenn die politischen Ziele übereinstimmen. Hier gibt es zwar Schnittmengen ( - z.B. effektive Strafverfolgung, durchgreifende Strafen, Förderung traditioneller Werte, Entlarvung der Linken), aber es gibt auch zahlreiche Unterschiede. Kusch will das Jugendstrafrecht ganz abschaffen. Das ist nicht hinnehmbar. Kinder und Jugendliche dürfen entwicklungsbedingt nicht wie Erwachsene bestraft werden. Das weiß jeder, der Kinder hat. Kusch weiß das nicht. ZENTRUM fordert zwar die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Zwölfjährige. Das bedeutet aber nicht, dass wir diese in die JVA stecken wollen. Wir möchten aber die Einwirkungsmöglichkeiten auf Zwölfjährige erhöhen, um möglichst frühzeitig mit den erzieherischen Möglichkeiten des Jugendstrafrechts reagieren zu können. Außerdem hat Kusch mir ´mal vorgeworfen, ZENTRUM habe eine zu soziale Ader. Das sind Knackpunkte, die wohl einer Zusammenarbeit mit ihm nicht gerade förderlich sind.
Zu 5: Ich habe gelernt, dass Landespolitik "hartes Brot" ist und dass in diesem Geschäft niemandem getraut werden darf. Eigentlich schade, denn man möchte ja gemeinsam etwas bewegen.
Ich habe auch gelernt, dass die Abgeordneten der GAL dem Großteil der Abgeordneten von SPD und CDU intellektuell weit überlegen waren. Das war damals sehr überraschend für mich. Die GALier waren - im Gegensatz zu den meisten CDU- und SPD Abgeordneten - auch "Arbeitstiere". Schlimm war allerdings die massive Intoleranz der meisten (nicht aller) GAL-Abgeordneten. Eine weitere Erkenntnis war, dass zahlreiche Parlamentarier gar nicht in der Lage sind, die Executive, die sie ja nach ihrem Auftrag kontrollieren sollen, zu durchschauen. Das ist schon problematisch
Zu 6: Unser Wahlvideo wird am 6.2 und am 20.2 jeweils um 18.10 Uhr im NDR Hamburg ausgestrahlt. Wir stellen es ab kommendem Dienstag auch in youtube ein.
Zu 7: Ich bin nun fast 50 Jahre alt. In diesem Alter denkt man häufig über die großen Zusammenhänge unserer menschlichen Existenz nach. Das schafft ad hoc gesunde Distanz zur - in diesen Momenten wirklich unwichtigen - Politik. Allerdings ist politische Betätigung zuweilen auch entspannend. Es macht Spaß, sich mit Menschen über Politik auszutauschen und zu überzeugen. Es ist hoch motivierend, Bürgern zu erklären, was sich wirklich hinter den politischen Presseerklärungen verbirgt.
Zu 8: Ich habe keinen Menschen zum Vorbild. Das Bild, das wir von anderen Menschen haben, ist stets ein selektives. Häufig wird es von Medien gemacht. Auch sind Menschen oft ganz anders als sie sich in der Öffentlichkeit geben. Das trifft gerade auf Politiker zu. Viel wichtiger ist es, sich an persönlichen Grundsätzen zu orientieren, offen und lernfähig zu sein.
Wenn ich jungen Menschen aber Vorbilder empfehlen würde, dann wären es die Wissenschaftler und Forscher, die die Menschheit mit ihrem Erkenntnisdrang und ihrem messerscharfen Verstand voran gebracht haben.
Zu 9: Die ersten 8 Fragen waren leichter zu beantworten