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Frage von Kimon R. •

Frage an Dirk Niebel von Kimon R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Niebel,

ich arbeite als kommunaler Mitarbeiter in einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE Jobcenter), welche ja bekanntermaßen verfassungwidrig sind. Aktuell wurde das neue Modell ZAG von teilen der CDU/CSU abgelehnt.

Da für mich dieses Thema entscheidend auch für meine Wahlabsicht ist, möchte ich gerne wissen, wie die FDP zum Thema ZAG und ARGE steht. Ganz konkret auch bezüglich der Mitbestimmung und Verantwortung einerseits der Kommune und andererseits der Agentur für Arbeit.

PS: Zu Ihrer Information stelle ich gleich klar, dass ich dieselbe Frage Herrn Dr. Westerwelle stellte, aber keine Antwort bekam und ich mich deshalb an Sie wende.

Viele Dank für die Mühe!

Mit freundlichen Grüßen
Rasche

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Rasche,

lässt die Eile Ihrer Nachfrage darauf schließen, dass Sie genauso eilig mit den Nachfragen Ihrer Kunden umgehen? Wir begrüßen, dass die Unionsfraktion Olaf Scholz und seinen Vorschlag gestoppt hat. Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber zu Recht aufgefordert, bis Ende 2010 eine verfassungskonforme Lösung für die Neuorganisation des Arbeitslosengeldes II zu finden. Wenn eine Regelung verfassungswidrig ist, muss man die Regelung ändern, nicht die Verfassung. Das Betreuungschaos in der Grundsicherung für Arbeitsuchende in den Arbeitsagenturen, Kommunen oder Argen muss beseitigt werden.

Wie ich schon mehrfach auf abgeordnetenwatch erläutert habe, fordern wir die Auflösung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg und die Neuordnung ihrer Aufgaben. Wir wollen ein Drei-Säulen-System: Die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld soll eine öffentliche Versicherung abwickeln. Die Arbeitnehmer bekommen den Arbeitgeberanteil ausgezahlt und können neben Pflichttarifen Wahltarife abschließen. Die zweite Säule ist eine schmale überregionale Arbeitsagentur, in der 200 bis 300 Mitarbeiter alle bundesweiten Koordinierungsaufgaben wahrnehmen und für Transparenz bei den gemeldeten offenen Stellen sorgen. Die dritte Säule sind die kommunalen Jobcenter vor Ort, die sich um die steuerfinanzierten Leistungen, die Betreuung und Beratung aller Arbeitsuchenden und die Vermittlung aller Arbeitslosen kümmern. So wird den Betroffenen sinnvoll geholfen und kein Geld in riesigen Bürokratien verschleudert.

Ich hoffe, Ihnen hiermit weiter geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel