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Frage von Christof P. •

Frage an Dirk Niebel von Christof P. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Niebel,

als Unternehmer mit (noch) 20 Angestellten frage ich mich manchmal, weshalb ich überhaupt Leute einstelle. Vor 10 Jahren hatte ich noch 50 Angestellte, doch sah ich ein, daß es günstiger ist, Maschinen anzuschaffen und Leute zu entlassen. Die Qualität der hergestellten Produkte stieg sogar und meine Anschaffungskosten konnte ich abschreiben.

Einerseits jammert man über die vielen Arbeitslosen, andererseits weiß ich meiner geschilderten Erfahrung, daß es für einen Unternehmer (oftmals) günstiger ist, Arbeitsplätze abzubauen indem Maschinen eingesetzt werden.

Mir scheint, daß die Besteuerung von Arbeit, eine Subventionierung von Maschinen ist. Ich halte die (fiskale) Gleichstellung von Mensch und Maschine für wichtig, statt durch die Ungleichheit Menschen in die Arbeitslosigkeit zu treiben, die dann die Volksgemeinschaft immer mehr belasten. Wäre es dann nicht sinnvoller, die eigentliche Produktion zu besteuern - unabhängig, ob die Arbeit von einer Maschine oder einem Menschen erledigt wird?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort,

mit freundlichen Grüßen,

Christof Philipp

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Philipp,

es bleibt zu wenig Netto vom Brutto übrig. Die FDP fordert ein niedrigeres, einfaches und gerechtes Steuersystem, damit den Menschen mehr Netto vom Brutto bleibt.

Die klein- und mittelständischen Unternehmen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Etwa 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen arbeiten in kleinen Betrieben mit unter 250 Beschäftigten. Die größten Kosten entstehen durch zu komplizierte Regelungen in den Bereichen Steuern und Abgaben, Sozialversicherungen und Arbeitsrecht, Statistiken sowie im Umweltrecht. Derzeit schultern die Betriebe in Deutschland 46 Milliarden Euro jährlich nur für bürokratischen Aufwand, das sind diverse, gratis zu erbringende gesetzliche Aufzeichnungs-, Auskunfts- und Dokumentationspflichten. Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln bekommt der Staat 53 Cent von jedem Euro, den ein alleinstehender Arbeitnehmer kostet, ihm verbleiben nur 47 Cent.

Leider war die schwarz-rote Bundesregierung bisher nicht in der Lage, die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt so zu verbessern, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und die Unternehmen mehr Spielräume bekommen. Wir brauchen eine effektive Steuerreform, geringere Abgabenbelastungen und Bürokratieabbau, dann gibt es auch Abbau der Schwarzarbeit und mehr Chancen für Arbeitslose. Unsere Parlamentarischen Initiativen können Sie unter http://www.fdp-fraktion.de nachlesen.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel