Frage an Dirk Niebel von Herbert Z. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Niebel,
sind bei der derzeitigen Diskussion um z.T extrem hohe Gehälter, Abfindungen, Zuwendungen etc. mancher Manager neben den rein liberal-wirtschaftlichen (z.B. dem Eigentumverständnis eines John Locke gemäß ) nicht auch gesellschaftspolitische und soziale Aspekt zu bedenken, die zum Eingriff des Staates Anlass geben ? Und wenn, welche Eingriffe hielten Sie für sinnvoll ?
mfG
Herbert Zimmermann
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
von Zeit zu Zeit gibt es Vorschläge, Managergehälter gesetzlich einzugrenzen, zu deckeln oder gerichtlich zu kontrollieren. Es gibt dabei Vorschläge, die an Praxisferne kaum zu übertreffen sind, z.B. die Berücksichtigung der Zufriedenheit der Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre bei der Gehaltsstruktur der Manager oder eine Schadensersatzpflicht für Aufsichtsratsmitglieder, wenn die Vergütung unangemessen ist. Diese Debatte ist populistisch. Die Festsetzung der Gehälter für die Vorstandsmitglieder ist die Arbeit der Aufsichtsräte nicht der Gerichte.
Wir brauchen keine gesetzliche Regelung. Die Regelungen des Aktiengesetzes und des Corporate Governance Kodexes sind für die Regulierung der Managergehälter ausreichend. Nur die freiwillige Umsetzung der Erkenntnis, dass Gehälter zur Leistung und dem Wohl des Unternehmens in einem angemessenen Verhältnis stehen müssen, wird das Vertrauen in die Wirtschaft und ihre Spitzenmanager stärken.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel