Portrait von Dirk Niebel
Dirk Niebel
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Dirk Niebel zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Günter B. •

Frage an Dirk Niebel von Günter B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Niebel,

mich beschäftigt eine Frage, für die ich bislang keine Antwort finden konnte. Es geht um die ungleiche Anwendung der MWSt.Sätze.
Für Lebensmittel gilt der Satz von 7%. Anders bei Getränken. Außer Milch müssen alle Getränke mit 19% versteuert werden.
Warum? Von Ernährungsberatern und Ärzten hören wir täglich, man müsse pro Tag 3 Liter trinken. Dann gehören doch Mineralwasser unbedingt zu den lebensnotwendigen Lebensmitteln. Ebenso wenig verstehe ich, daß für Blumen und Tierfutter 7%, für MEDIKAMENTE jedoch 19% berappt werden müssen. Ältere Menschen, deren Ausgaben für Medizin altersbedingt steigen, haben kaum Verständnis, dass Blumen und Tiere über Menschen gestellt werden.
Ich bin Ihnen für eine klärende Antwort dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Bacher

Portrait von Dirk Niebel
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Bacher,

die FDP hat die Rücknahme der Mehrwertsteuererhöhung gefordert. Vor allem Geringverdiener, die einen großen Teil ihres Einkommens in den privaten Konsum investieren müssen, werden zusätzlich belastet. Die schwarz-rote Koalition hat den Druck verringert, endlich eine umfassende Reform der sozialen Sicherungssysteme anzugehen, denn neues Geld wird in die Kassen des Bundes und der Länder gespült. Das führt dazu, dass die Sparbemühungen eingestellt und neue Begehrlichkeiten geweckt werden.

Für sogenannte Waren des täglichen Bedarfs gilt der ermäßigte Steuersatz von derzeit 7 Prozent. Damit sollten ursprünglich wichtige Güter des täglichen Konsums steuerlich geschont werden. Aber das Mehrwertsteuergesetz ist ein bürokratisches Ungetüm, und die Liste zum Teil willkürlich. So unterrichtete der Bundesfinanzminister die Finanzbehörden der Länder z.B. darüber, dass getrocknete Schweineohren, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, dem allgemeinen Steuersatz unterliegen, während für als Tierfutter geeignete Schweineohren der ermäßigte Steuersatz gilt. Daran hat man zu kauen. Auch für Leitungswasser gilt der ermäßigte Steuersatz, für Mineralwasser jedoch nicht.

Die alte FDP-Forderung nach einem einfachen, verständlichen Steuerrecht ist hochaktuell. Selbst Experten tun sich immer schwerer mit dem Steuersystem. Die Steuersätze müssen gesenkt, und Subventionen müssen konsequent abgebaut werden. Ein einfaches und transparentes Steuersystem wäre auch der beste Beitrag zu mehr Steuerehrlichkeit. Auf der Internetseite der Liberalen (www.fdp-bundesverband.de/webcom/show_article.php/_c-368/i.html) finden Sie ausführliche Informationen zu unserem Steuerkonzept.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel