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Frage von Christian L. •

Frage an Dirk Niebel von Christian L. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Niebel,

aufgrund schlechter Zahlungsbedingungen meines ehem. Arbeitgebers bin ich in große finanzielle Not geraten u. daher mit einer neg. Schufa stigmatisiert. Da ich in meinem alten Handwerksbetrieb nun keine Zukunft mehr hatte, beschloss ich nach vorne zu fliehen u. habe mich daher im Okt. ´12 selbstständig gemacht. Ich beschäftige bereits 3i Mitarbeiter. Aufgrund meiner finanziell schwierigen Ausgangssituation ist keine Bank bereit, mir trotz guter Auftragslage einen Kredit zu geben um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Die genannten Liquiditätsengpässe die durch lange Zahlungsziele und Vorauszahlungen an Sozialversicherungen, BG , Urlaubskasse, etc. entstehen haben allerdings das Potenzial meinen Betrieb trotz sehr guter Auftragslage und Kundenannahme still zu legen, wenn nicht gar zu schließen. Was mich extrem ärgert und verbittert ist, dass Existenzgründer in Kleinbetrieben u. Mittelstand, die für unser Land volkswirtschaftlich unverzichtbar sind u. die meisten Arbeitsplätze stellen, teilweise unüberwindbare Hindernisse in den Weg gestellt bekommen und große bürokratische Hürden zu überwinden haben ohne von staatlicher Seite ausreichend ernst genommen zu werden. Leider hilft der Staat nur den Banken u. jedem der laut genug rufen kann. Leider werden leise Stimmen, wie meine überhört.

Was mich interessieren würde: Wie kann die Politik Unternehmen wie meinem helfen die finanzielle Last durch Vorschusszahlungen zu mildern und so Liquidität aufzubauen? Weshalb ist es gesetzlich nicht gefordert, dass unsere Ausgansrechnungen unverzüglich zu begleichen sind, statt Zahlungsziele bis zu 60 Tagen hinnehmen zu müssen? Warum fördert der Staat nicht z.B. in Form einer Bürgschaft für Existenzgründer mit negativer Schufa, wenn die Auftragslage des jeweiligen Unternehmens als gut einzuschätzen ist und mit aussagekräftigen Zahlen den Erfolg des Unternehmens belegen kann? Banken machen das ja nicht.

MfG, C. Lenz

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Lenz,

das Handwerk ist ein unverzichtbarer und verlässlicher Bestandteil der gesamten Wirtschaft in Deutschland, und wir sind uns der Bedeutung der kleinen und mittelständischen Betriebe bewusst. Die Bekämpfung des Zahlungsverzuges ist für uns ein wichtiges Anliegen. Wir sind beim Gesetzgebungsverfahren zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr in ständigem Austausch mit den Interessenvertretern von Bauindustrie und Handwerk. Der bestehende rechtliche Schutz bei Zahlungsfristen darf nicht abgeschwächt werden.

Für eine liberale Rechtstaatspartei hat die Vertragsfreiheit eine große Bedeutung. Wir wollen die Zahlungsmoral stärken und werden in den weiteren Beratungen versuchen, ein für alle Beteiligten ausgewogenes Gesetz auf den Weg zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel