Frage an Dirk Niebel von Heiko M. bezüglich Finanzen
Liebe Herr Niebel,
ich bin nun 28 Jahre alt und möchte langsam anfangen für meine Alterversorge zu sparen.
Bei einem Abschluss einer Riester Rente bekomme ich jeden Monat eine gewisse Summe aus dem Steuersäckel bezuschusst. Wenn ich jedoch auf diesen Zuschuss verzichten möchte und es ohne Zuhilfenahme von Steuereinahmen selbst mit Aktien versuchen möchte, schlagt ihr mit einer 25% Abgeltungssteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und nochmal 9 % Kirchensteuer (von der Abgeltungstseuer) zu.
Warum in aller Herrgottsnamen wird derjenige, der auf staatliche Zuschüsse verzichtet und sogar bereit ist höhere Risiken einzugehen auch noch mit derart hohen Steuern behaftet?
Lieben Gruß
Sehr geehrter Herr Mettelsiefen,
Steuern sind die Einnahmen, mit denen der Staat seine Aufgaben finanziert. Als Steuerungsinstrument verzichtet er durch Steuervergünstigungen oder geringere Steuersätze auf Einnahmen, um die Steuerlast zu reduzieren.
Die Anzahl derjenigen, deren Rentenanwartschaften nicht ausreichen werden, um im Alter eine Rente über Grundsicherungsniveau zu erhalten, wird zunehmen. Die private Alterssicherung wird steuerlich gefördert. Über Steuervergünstigungen und Transferleistungen werden finanzielle Anreize eingesetzt, damit Erwerbstätige, insbesondere Geringverdiener, schon in jungen Jahren mit dem Aufbau einer kapitalgedeckten Altersvorsorge beginnen. Derjenige, der für das Alter vorgesorgt hat, muss im Alter besser stehen als derjenige, der keine Vorsorge getroffen hat. Die Vorteile der staatlich geförderten Altersvorsorge müssen allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen.
Aufgrund der demografischen Veränderungen werden die betriebliche und private Altersvorsorge noch wichtiger werden. Um die Rechtslage bei der privaten Altersvorsorge flexibler und transparenter zu machen, wurde im Januar wurde das Gesetz zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge verabschiedet. Die Beschlußempfehlung des Finanzausschusses finden Sie unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/122/1712219.pdf , die Debattenbeiträge im Stenografischen Protokoll Nr. 219 unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/17/17219.pdf .
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel