Frage an Dirk Niebel von Tino W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Niebel,
In dieser Anfrage wende ich mich an Sie in ihrer Eigenschaft als Abgeordneter meines Wahlkreises Heidelberg.
Mich würde interessieren wie sie zum Thema Schiefergasförderung und "Fracking" stehen. Es scheint, dass die FDP (als einzige Partei) ernsthaft diese Technik in Deutschland etablieren möchte. Ich sehe die wirtschaftsfreundliche Politik der FDP im Allgemeinen durchaus als positives Korrektiv in einer Parteienlandschaft die zur Überregulierung neigt. Und mir ist auch klar, dass man für Ziele wie Energiesicherheit gelegentlich Zugeständnisse anderswo machen muss. Das muss man mir alles nicht erklären. Aber Fracking stellt keine abstrakte Bedrohung für die Umwelt sondern eine sehr konkrete Gefahr für den Menschen dar. Beim Fracking wie es in den USA betrieben wird fallen zig Millionen Kubikmeter an Abwässern an die mit neurotoxischen, erbgutschädigenden und sonstwie giftigen Stoffen kontaminiert sind. Wenn man mit dem durch Fracking gewonnenen Schiefergas einen Gewinn machen will kann man es sich rein wirtschaftlich nicht leisten, diese riesigen Mengen an kontaminiertem Abwasser gründlich aufzubereiten. Dauerhaft lagern kann man es auch nicht, also wird es in die Oberflächengewässer eingeleitet, wie ich wikipedia entnehme. Halten Sie solche Risiken für die Bevölkerung wirklich für vertretbar, nur um für ein paar Jahre ein bisschen weniger abhängig von russischem Gas zu sein?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Tino Walser
Sehr geehrter Herr Walser,
zum Fracking gibt es noch viele offene Fragen. Wir wollen die wirtschaftlichen Chancen nutzen und zugleich Risiken für die Umwelt ausschließen. Für alle Fracking-Maßnahmen ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit umfassender Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen. Damit wird sichergestellt, dass sämtliche Belange des Umweltschutzes sorgfältig geprüft werden. Außerdem wird Fracking in Wasserschutzgebieten ausdrücklich verboten, das gewährleistet einen umfassenden Trinkwasserschutz.
Die Ankündigung der Industrie, umweltfreundliche Fracking-Methoden zu entwickeln, bietet eine gute Zukunftsperspektive. Die tatsächlichen Fortschritte müssen abgewartet werden. Sicherheit und Transparenz beim Einsatz von Fracking sind oberstes Gebot. Das Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion finden Sie unter www.fdp-fraktion.de/files/1228/Pos.-Papier-Schiefergasgewinnung.pdf .
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel