Frage an Dirk Niebel von Hans M. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Niebel,
Sie wollen Pferdefleisch an "Bedürftige" verteilen. spiegel.de/politik/deutschland/fdp-minister-niebel-will-pferdefleisch-an-arme-verteilen-a-885131.html
Phenylbutazon im Pferdefleisch ist sicher in F und GB nachgewiesen und "Wir haben versch. Präparate, die nicht für Tiere zugelassen sind, die der Lebensmittelgewinnung dienen... (Phenylbutazon, Antibiotika und andere Medikamente)... die bei Anwendung eine Schlachtung der Tiere später nicht mehr erlauben." (Prof. Feige, Leiter d. Klinik für Pferde, Tierärztl. Hochschule Hannover) dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2017056/
Im Equidenpass ist vermerkt, ob ein Pferd einmal geschlachtet werden darf. Der Eintrag wird oft vermieden, da er Behandlungen bei kranken Tieren oft verteuert. Jede (legale) Behandlung soll der Pass dokumentieren. "In Dtschl. und Österr. ist es seit Einf. des Passes verboten, ein Pferd zu schlachten, für das kein Equidenpass existiert." de.wikipedia.org/wiki/Equidenpass
1. Gibt es für alle zu "Lebensmittel" verarbeiteten Tiere gültige Equidenpässe?
2. Schließen Sie aus, dass neben Phenylbutazon die Tiere nicht doch Medikamente bekamen, die keine legale Schlachtung mehr erlaubt?
3. Welche verbindlichen Garantien haben den "Bedürftige", das ausgerechnet sie mehr Vertrauen in diese Produkte haben dürfen, als "normale" Kunden?
4. Ist eine Verteilung dieser "Ware" an "Bedürftige" in Deutschland nicht das falsche Signal an die Betrüger und eine Verhöhnung der Verbraucher in der EU, in deren Ländern wenigstens Phenylbutazon bereits nachgewiesen wurde?
5. Glauben Sie, dass die kriminellen Täter, tatsächlich einen Plan ausheckten, der deutsche Verbraucher vor Phenylbutazon schützen soll und dafür Sorge[!] trugen ihre "Phenylbutazon-Ware" "nur" den Verbrauchern anderer Länder zukommen zu lassen?
6. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die bevorzugt in den Kantinen öffentlicher Ämter/Behörden in den Ministerien und im Bundestag verteilt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Mirwald,
qualitativ einwandfreie Lebensmittel sollten verzehrt statt vernichtet werden. Die von Ihnen genannten Belastungen waren nicht nachweisbar. Selbstverständlich muss die Deklaration ehrlich und der Preis angemessen sein. Vor wenigen Monaten wurde darüber diskutiert, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Lebensmittel weg geworfen werden, während Millionen Menschen an Hunger und Armut leiden. Damals haben Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Respekt für Lebensmittel gefordert.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Niebel